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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 93

1858 - Berlin : Nauck
Iii. Abschn. Von Gregor Vii. b. z. Untergange d. Hohenstaufen. 93 als die Langobarden und Westgothen zur katholischen Kirche übertraten; besonders wichtig aber wurde für sie die namentlich durch Bonifacius befestigte Verbindung mit dem fränkischen Reiche, welche die Begrün- dung der weltlichen Macht des Papstes herbeiführte (§. 77.). Noch größeres Ansehen gewannen die Päpste unter den schwachen Nachfolgern Karls d. Gr., und schon jetzt machten sie nicht nur ihre von Christo unmittelbar abgeleitete Oberherrschaft über die christliche Kirche geltend, sondern übten auch in den weltlichen Verhältnissen großen Einfluß aus. Bald daraus eintretende Zerrüttungen verschafften jedoch den deutschen Kaisern eine Obergewalt auch über die Päpste. Nichtswürdige Menschen schändeten den päpstlichen Stuhl, und so konnte Otto d. Gr. den laster- haften Johann Xii absetzen, ja Heinrich Iii. setzte im I. 1046 auf der Kirchenversammlung zu Sutri drei gleichzeitig regierende Päpste ab, und erhob an ihrer Stelle einen würdigen deutschen Bischof. Seit je- ner Zeit aber trat immer mehr an die Spitze der kirchlichen Angelegen- heiten der Mönch Hildebrand, ein Mann, der das Papstthum auf den Gipfel der Macht erhoben hat, und der schon jetzt die Kirche von der weltlichen Macht immer unabhängiger zu machen bemüht war (Papst- wahl durch Cardinäle). Er wurde selbst als Gregor Vii. Papst, und nun suchte er das Papstthum zu einer religiös-sittlichen Herrschaft über die Welt zu erheben. Darum strebte er zuerst danach, die Kirche zu reinigen. Er verlangte deshalb von den Geistlichen streng, daß sie nn Cölibat lebten (§. 58), und trat kräftig gegen die Simonie (Ertheilung geistlicher Aemter durch Fürsten an Unwürdige für Geld oder aus Gunst) auf, zu deren gänzlicher Unterdrückung er den Fürsten das Recht der Investitur (Belehnung der Geistlichen mit Ring und Stab) absprach. Von Gregor Vh. bis zum Untergange der Hohen- staufen. Erstes Kapitel. Der Kampf der geistlichen mit der weltlichen Macht zur Zeit der salischen Kaiser. §. 82. Gregor Vii. — Schon früher war Gregor mit dem Kaiser wegen willkürlicher Besetzung geistlicher Aemter durch denselben in Streit gerathen, und als Heinrich Iv. nach dem Siege über die Sachsen fortfuhr, Bisthümer in Italien und Deutschland willkürlich zu besetzen, nahm Gregor die Klagen der Sachsen bereitwillig an, und erließ an den Kai- ser ein ernstes Schreiben, dem nach einer beschimpfenden Antwort Heinrichs der Bann und die Absetzung folgten. Da nun die Fürsten dem Kaiser drohten, einen andern Herrscher zu wählen, wenn er nicht in Jahresfrist vom Banne freige- sprochen würde, so entschloß sich im Januar des Jahres
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