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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 112

1858 - Berlin : Nauck
112 Mittlere Geschichte. lien (Dom zu Mailand). Gefördert wurde die Entwicklung derselben besonders durch die Baubrüderschaften, die ihre Lehren als Geheim- nisse fortpflanzten, und unrer denen die von Erwin von Sleinbach zu Siraßburg gestiftete für Deutschland die bedeutendste war. Die Frauen. — Hochgeehrt war in jenen Zeiten das weibliche Geschlecht. Die Ritter mußten geloben, die Ehre der Damen weder durch Wort noch That z» kranken, und manche durchzogen die Länder, um Witkwen, Waisen und Jungfrauen beizustehen. Aus den Händen der edelsten Frauen empfingen sie bei Turnieren den Sicgespreis (Galanterie. Courtoifie.) Laut priesen die Troubadours den Liebreiz und Muih der Frauen. Vor allen aber glänzten die deutschen Frauen durch Häuslichkeit, Unschuld und Frömmigkeit; so >m 12. Jahrhundert die heilige Hedwig, Tochter des Herzogs Bcrchold von Meran, Gemahlin Herzog Heinrichs I. von Schlesien, geb. 1174, f 1243. Durch gleiche Frömmigkeit zeichnete sich etwas später die heilige Elisabeth, Gemahlin Ludwigs Iv. von Thüringen, aus, eine edle Fürstin, die in selbstverleugnender Liebe im Dienste der Aussätzi- gen ihr Leben aufopserte. Rach dem Tode ihres Gemahls von ihrem Schwager mit ihren Kindern aus der Wartburg vertrieben, irrte sie lange schutzlos umher, bis sie durch den Bischof von Bamberg eine Zufluchtsstätte fand. Endlich wurde ihr Schwager gezwungen, sich mit ihr auszusöhnen, und räumte ihr die Stadt Marburg ein, wo sie 1231 in der Llüthe ihrer Jahre starb. — Die Frauen lebten sehr eingezogeu; die Königin Bianca (§. 86.) wollte es nicht einmal dulden, daß Ludwig seine lodtkranke Gemahlin Margaretha am Tage besuchte. — Frömmigkeit seiner Schwester, der heiligen Isa- belle. — Bergl. § 96. Vierter Hauptabschnitt. Vom Untergänge der Hohenstaufen bis zur Refor- mation. Erstes Kapitel. Verfall der Kaisermacht in Deutschland und des Papstthums. 8- 96. Das Interregnum. Nach dem Tode Friedrichs Ii. herrschte in Deutschland große Zerrüttung. Zwar war nach Konrads Iv. Tode (§. 93.) Wilhelm von Holland (§. 92.) rechtmäßiger Kaiser; doch blieb er ohne alles Ansehen bis an seinen schon i. I. 1256 im Kriege gegen die Westfriesen er- folgten Tod. Durch den Erzbischof von Köln wurde nun Richard von Cornwall zum Kaiser erhoben, durch den Erz- bischof von Trier dagegen Alfons X. von Caftilien. Der Letz- tere kam jedoch nie nach Deutschland, der Erstere nur zweimal auf kurze Zeit, und für die meisten deutschen Fürsten war ein Kaiser so gut, wie gar nicht, vorhanden. Man nennt daher auch die Zeit von
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