1858 -
Berlin
: Nauck
- Autor: Wernicke, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
I. Abschn. V- 1517—1648 n- Chr. I. Kap. Zeitaller d. Reformat. 141
nach Nordamerika gingen sie hinüber. — Das Streben, sich vor der
Fortpflanzung wiedenaufcrischer und anderer ketzerischer Meinungen
zu sichern, bewog die Protestanten zur Einführung der symboli-
schen Bücher.
Auch Herzog Ulrich v. Würtemberg hatte sich indessen
für die Reformation erklärt; ihr eifrigster Gegner, Georg von
Sachsen starb, und sein Bruder Heinrich führte sie in Dresden
und Leipzig ein; auch Joachim Ii. von Brandenburg erklärte
sich i. I. 1539 offen für dieselbe (seine Mutter Elisabeth,
§. 122.), und i. I. 1535 wurde der schmalkaldische Bund
erneuert. Wiederholt versuchte daher der Kaiser, Unterhand-
lungen mit den Protestanten anzuknüpfen; da sie sich aber wei-
gerten, das i. I. 1545 vom Papste eröffnete Con eil zu
Trient anzuerkennen, weil es nicht frei sei und nicht nach
der heiligen Schrift verfahren würde, so war» ein Krieg gegen
sie unvermeidlich. Noch vor dem Ausbruche desselben, am
18. Februar
1546 starb Luther zu Eisleben im gläubigen Vertrauen auf
den Heiland (Justus Jonas,. — Seine Gattin starb i. I.
1552 zu Torgau.
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Kaiser Karl V. — Daß die Reformation in Deutsch-
land sich so ungehindert hatte ausbreiten und befestigen können,
war besonders dadurch herbeigeführt, daß der Kaiser während
der ganzen Zeit in auswärtige Kämpfe verwickelt war. Sein
gefährlichster Gegner war der ritterliche, aber zugleich sorg-
lose und leichtfertige König Franzi, von Frankreich, der
durch die Schlacht bei Marignano ( 1515) Mailand erobert
batte ibayard', und nachdem sein Plan, die deutsche Kaiserkrone
zu erlangen, mißglückt war, mit Ansprüchen aus Neapel hervor-
trat, während Karl die Ansprüche seines Hauses auf Burgund
erneuerte. Daraus entstanden zwischen Beiden vier Kriege.
Gleich im ersten Kriege, der i. I. 1521 begann, ging
Mailand für Frankreich gänzlich verloren; der Connetable Karl
von Bourbon ging zum Kaiser über; Bayard fiel i. I. 1524
in der Schlacht bei Romagnano an der Sessia, und Franz
selbst wurde
1525 in der Schlacht bei Pavia besiegt und gefangen ge-
nommen (Frundsberg), und mußte im Frieden zu Madrid
(1526) auf Italien und Burgund Verzicht leisten. Als er
jedoch nach einjähriger Haft seine Freiheit wieder erhielt, dachte
er nicht daran, die von ihm beschworenen Bedingungen zu er-
füllen, und suchte vielmehr durch einen Bund mit Venedig,
Florenz, Mailand, England und dem Papste -die beilige Ligue)
seine Macht zu verstärken. Doch Karl von Bourbon, verstärkt
durch deutsche Landsknechte unter Frundsberg, griff Rom an.