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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 161

1858 - Berlin : Nauck
I. Abschn. V- 1517-1648 n. Chr. 2. Kap. Zeit d. Religionskriege. 161 Peretti —, der sich vom Schweinehirten durch seine Klugheit zum Papste emporschwang) wurde 1582 der verbesserte Kalender eingeführt, den aber die mißtrauischen Protestanten in Deutschland erst 1700 an- nahmen; in England wurde er sogar erst 1752, und noch ein Jahr spater in Schweden eingeführt. Das System des Copernicus fand einen eifrigen Anhänger an Galileo Galilei aus Pisa (ch 1642), der aber von der Inquisition gezwungen wurde, es als ketzerisch ab- zuschwören. §. 128. Wallenftein. — Bald nach dem Aufruhr in Prag starb Matthias i. I. 1619, und sein Nachfolger wurde Fer- dinand Ii., der sich ganz von seinem Beichtvater, dem Jesui- ten Lämmermann, leiten ließ. Aber die Böhmen, die sogar bis Wien vordrangen (Thonradtel), erkannten ihn nicht als König an, und gaben die Krone Friedrich V. von der Pfalz. Derselbe wurde jedock i. I. 1620 am weißen Berge bei Prag so gänzlich geschlagen, daß er nach Holland fliehen mußte. Er wurde in die Acht erklärt; seine Länder und die Kurwürde fielen an Baiern, und in Böhmen wurde die katholische Lehre mit Gewalt wieder eingeführt. Der böhmische Krieg war beendigt. — Nur der Graf Ernst von Mansfeld, der Markgraf Fri e- drich von Baden-Durlach und Christian von Braun- schweig nahmen sich des unglücklichen Friedrich an, und so begann der pfälzische Krieg (1620 — 1624); Mansfeld siegte über den ligistischen Feldherrn Tilly bei Wiesloch, aber bald darauf wurde von dem Letzteren der Markgraf Friedrich bei Wimpfen und Christian von Braunschweig bei Höchst geschlagen, und Mansfeld mußte sein Heer entlassen. Nun trat Christian Iv. von Dänemark an die Spitze des niedersächsischen Kreises, um denselben gegen Tilly zu schützen, und so begann der nieder sächsisch-dänische Krieg. Auch Mansfeld und Christian von Braunschweig erschienen wieder; aber Mansfeld wurde von dem kaiserlichen Feldherrn Albrecht von Wallenfiiein (Waldsiein) nach Ungarn gedrängt, und starb in Dalmatien; schon vor ihm war Christian von Braun- schweig gestorben, und Christian von Dänemark wurde i. I. 1626 bei Lutter am Barenberge von Tilly besiegt. Wallen- stein unterwarf Holstein, Schleswig und Jütland, und erhielt Mecklenburg als Lehn; vergeblich aber suchte er Stralsund zu erobern. Er sckloß deshalb mit Dänemark zu Lübeck einen billigen Frieden; Ferdinand aber erließ jetzt auf dem Gipfel seiner Macht 1629 das Restitutionsedict, wodurch von den Protestanten die Zurückgabe aller seit dem Passauer Vertrage eingezogenen Stifter und Kirchengüter verlangt wurde. Schon schienen die Pro- testanten gänzlich unterlegen zu sein, als die deutschen Fürsten den Kaiser nöthigten, in die Absetzung Wallensteins zu willigen, Wer nicke, Weltgeschichte. 11
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