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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 169

1858 - Berlin : Nauck
Ii. Abschn- V-1648—1789 n- Chr. 2 Kap. Zeitalter Ludw. Xiv. 169 Schelde ein französisches Heer unter Vendöme (1708). Nach einem neuen Siege Eugens und Marlboroughs bei Malplaquet (1709) wollte Ludwig sogar in Philipps Entsagung willigen. Da man jedoch von ihm verlangte, er solle diesen selbst mit Gewalt aus Spanien vertreiben, so setzte er den Krieg fort. Von Neuem siegten Eugen und Marlborough, und nur die Gnade der Sieger schien dem besiegten Ludwig noch übrig zu bleiben, als der maßlose Hochmuth der bis dahin über die Königin Anna Alles vermögenden Gemahlin Marlboroughs (Sarah Jenüings) den Sturz der Partei desselben herbeiführte (Abigail Masham). Anna setzte ihr Ministerium ab, Marl- borough wurde zurückgerufen, und mit Ludwig wurden Unter- handlungen angeknüpft. Dazu kam, daß Joseph I. starb, und Karl (Vi.). nun deutscher Kaiser wurde (1711 — 1740); es schien aber gefährlich, wenn er nun auch noch Spanien erhielte, und deshalb schlossen England und Holland mit Ludwig 1713 den Frieden zu Utrecht, in welchem Philipp als König von Spanien anerkannt wurde. Auch der Kaiser mußte nun i. I. 1714 den Frieden zu Rasta dt schließen, und so blieb die Gelegen- heit, den gedemüthlgten Ludwig zur Herausgabe aller geraubten Lander zu zwingen, unbenutzt. Ludwig starb i.i. 1715. Freu- denleer waren die letzten Tage seines Lebens. In weniger als eilf Monaten mußte er fast sein ganzes Geschlecht in das Grab sinken sehen, und nur ein fünfjähriger Urenkel überlebte ihn, der ihm als Ludwig Xv. auf dem Throne folgte. Selbst die Maintenon und sein Beichtvater, der Jesuit Le Tellier, verließen ihn auf dem Sterbelager; das durch ihn verarmte und sittenlos gewordene Volk jubelte laut bei seinem Tode, und der Pöbel begleitete seinen Leichenzug mit Verwünschungen. . §. 134. Peter der Große. — Während der spanische Erbfol- gekrieg den Südwesten Europa's erschütterte, wurde der Nord- osten durch den großen nordischen Krieg in Bewegung ge- setzt, indem sich Dänemark, Polen und Rußland gegen den minderjährigen König Karl Xii. von Schweden verbanden, um die Macht dieses Landes, die noch immer im Norden Europa's die bedeutendste war, zu vernichten (Karls fromme Mutter Ulrike Eleonore; seine Erziehung). Die slavischen Stämme an der Ostsee riefen im 9. Jahrh. zur Schlichtung ihrer Streitigkeiten die Normannen zur Hülfe, und so kamen drei Bruder aus dem Stamme Ruß in das Land, von denen Rurik nach dem Tode der beiden anderen Alleinherrscher wurde. Sein Urenkel Wladimir der Große nahm i. I. 988 das Chriftenlhum an, und verbreitete dasselbe in seinem Lande. Damit fand zugleich auch christliche Bildung in Rußland Eingang; die unter den späteren Fürsten entstandenen inneren Kriege brachten aber das Volk in die alte
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