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1810 -
Berlin
: Hayn
- Autor: Stein, Karl
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
272 Zweiter Zeitraum.
Kraft nicht bedeutender geworden, daran ist die im-
merwährende Eifersucht und Uneinigkeit der früheren
Fürsten und Großen im Reiche schuld. Aus Liebe zur
Freiheit wollten die alten Deutschen gar keinen Herrn
über sich dulden, und diese übertriebene Freiheitssucht
machte, daß niemals ein einzelner Mann von Geistes-
kraft etwas Großes für das Ganze thun konnte. Es
ward den Reichsoberhäuptern schwer genug, nur ein-
mal im Einzelnen etwas Nützliches zu Stande zu brin-
gen. Blühend und mächtig hatte unser Vaterland seyn
können, wenn seine kühnen und erfinderischen Bewoh-
ner auch einig gewesen waren.
Der Com paß,
Die Erfindungen der Deutschen habe ich Euch auf-
gezahlt; eine sehr wichtige aus diesem Zeiträume, die
den Ausländern angehört, ist zu erwähnen übrig. Jo-
hann Goja, ein Bürger zu Amalphi im Neapolitani-
schen soll zuerst die Eigenschaften der Magnetnadel,
sich immer mit der Spitze nach Norden (Mitternacht)
zu drehen, entdeckt, und so zu der Erfindung des Com-
passes Veranlassung gegeben haben. Ihr wisset wol,
daß sich die Schiffer auf ihren Reisen in unbekannten
Meergegenden immer nach dem Compasse richten; die
Spitze der Magnetnadel zeigt immer nach Norden, und
da sie wissen, in welcher Richtung das Land liegt, wo-
hin sie reisen, so sehen sie nun immer an dieser Nadel,
ob sie nach der rechten Gegend fahren oder nicht.
Die Erfindung des Compasses ist aber eine der
merkwürdigsten und wichtigsten, weil die Entdeckung
und Eroberung eines großen und ungeheuer reichen
Welttheiles die endliche Folge davon war. Ihr ahnet
wol,