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1. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 361

1810 - Berlin : Hayn
Z6i Erster Zeitraum. ten als Söldner in Dienst der kriegführenden Fürsten. Der Ritter Franz von Sickingen zog dem Kaiser Karl V. gegen Frankreich mit 17,000 Mann zu Hül- fe. Tapferkeit war noch immer die einzige Tugend des Adels, dessen Mitglieder nur selten einige Bildung be- saßen. Der einzige berühmte Ritter Götz von Ber- lichi ngen (dem man den Beinamen: mit der eiser- nen Hand gegeben hat,weil er,statt der im Kriege ver- lornen wirklichen rechten Hand, eine eiserne trug) macht von dieser Regel eine Ausnahme. Er schrieb, als er seit dem Landfrieden nicht mehr fechten durfte und wollte, mit der linken Hand die Geschichte seines Le- bens. Die Fürsten prunkten noch immer im Aeussern oft über Vermögen, und verschwendeten an Kleidern und Zierrathen, Gefäßen, Speisen und Getränken, bei Festen und Gastmälern, ungeheure Summen, um es durch den Ueberfluß andern angesehenen Fürsten gleich zu thun. Der Kurfürst Christian von Sachsen gab (bei Gelegenheit eines Landtages zu Torgau 1609) ein Gastmal, wo tzie Gäste an 700 Tafeln speiseten; ja, bei dem Hochzeitsfeste eines böhmischen Edelmanns Wil- helm von Rosenberg (1578), das vom 26sten Januar bis zum i sten März währte, wurden an 14,000 Stück Vieh, 141,000 Fische und 1,500 Eimer Wein verzehrt. In diesem sowol als in anderm verschwenderischem Auf- wande befolgte der deutsche Adliche das Beispiel des Fürsten, und der Bürger wieder das des Edelmannes, der übrigens bei der jetzigen Thatenlosigkeit sich mei- stens mit den Freuden des Tisches und besonders des Bechers beschäftigte. In letzterer Hinsicht mehrte sich am Ende des i6ten Jahrhunderts die Neigung noch, indem der Brantwein bekannt wurde;
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