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1. Mit einem Stahlstich - S. 86

1836 - Stuttgart : Belser
86 Drittes Hauptstück. dorbne Mundarten, Frauen das weiche Prakrit, Helden die Sprache der Weden und Epopöen, das Sanskrit, welches in Ernst und Fülle des Tones, in Reichthum an Formen und Wortbildungen, sowie in Gedankentiefe mit den vollendetsten Sprachen aller Zeiten wetteifert, und durch seine rathselhafte Verwandtschaft mit dem Griechi- schen, Lateinischen und Gothischcn noch überdicst den Reist des Geheimnisses auf uns ausübt. Doch seit dem Ein- dringen der Mohamedaner, wenigstens seit dem Jahre 1000 nach Christus etwa, ist das Sanskrit eine ausgc- stvrbne Sprache, die nur von den Äramanen um des Verständnisses der heiligen Bücher willen erlernt wird. Und so sind denn nicht nur am Volke, sondern auch an der Sprache der Hindus die Worte eines ihrer Dichter zu tragischer Wahrheit geworden: Lenke, Bcthörter, dein Sinnen und Trachten Von irdischen Schätzen, von flüchtigem Tand — Wer ist Geliebte und wer ist der Sohn dir, Was ist die eitle, die nichtige Welt? Wer und warum bist Du selber hienkeden? Erwäg' es, o Bruder, mit ernstem Bedacht. Setze den Stolz nicht auf Güter und Jugend, Nicht auf die Menschen: der Augenblick raubt sie, Und wie die Täuschung der Maja vergeh'» sie: Erkenne den Höchsten und baue auf ihn. Sieh', wie der Knabe am Spiel sich ergötzet, Und wie der Jüngling der Jugend sich freut, Und wie in Sorgen der Mann sich versenket: Wer aber schaut auf den Ewigen wohl? Gleichwie der zitternde Tropfen am Lotus Schwindet das menschliche Leben dahin — Hier die Erzeugten und dort die Erbleichten, Und eben so viele in Mutterschoß! Wechselnde Leiden im irdischen Dasepn:
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