1836 -
Stuttgart
: Belser
- Autor: Bauer, Ludwig Amandus
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Die päbstliche Macht.
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als er, ließ sein Nachfolger Theodemir I. (559—569)
die Verbreitung der orthodoxen Lehre sich angelegen seyn.
Auf den westgothischen König Athanagild (s- 567)
folgte in Septimanien Liuba (568 — 572); und
dessen Bruder La ovi g ild bemächtigte sich 569 der Herr-
schaft über das Reich der Gothen in Hispanien, und als
Liuba starb, auch des septimanischen Erbes. So lange
feine erste Gemahlin Thevdvsia lebte, — eine Tochter
des griechischen Statthalters Severianus, — war er
gegen die Katholiken nicht ungünstig gestimmt, und ließ
es sogar geschehen, daß seinen Söhnen die orthodoxe
Lehre eingepfianzt ward. Aber seine zweite Gemahlin
G o s w i n t h a, die Wittwe A t h a n a g i lds, stand unter
dem Einfluß der arianischen Geistlichkeit, und reizte nicht
nur ihren Mann wider die Andersdenkenden ans, sondern
mißhandelte um des Glaubens willen sogar ihre eigne
Enkelin Jugundis. Diese, eine Tochter der Brunne-
hild, war nämlich an Leovigilds ältesten Sohn,
Hermen eg ild verheirathet, und Hermencgild
entrüstete sich so sehr über das seiner Frau wider-
fahrne Unrecht, daß er öffentlich für den Katholi-
cismus und wider seinen Vater aufstand, und hiebei
durfte er nicht blos ans Unterstützung von Seiten der
Sueven und Griechen, sondern auch auf die Theil«
nähme aller Provinzialen in Hispanien zählen.
Nichtsdestoweniger ward er ein Opfer seiner Empörung.
Denn Levvigild zwang den Suevenkönig Theode-
mir Ii. (auch Mir genannt) zum Rückzuge und zur An-
erkennung des westgothischen Obcrlehensrechtcs (583); er
unterwarf sofort Andalusien, den Sitz des Aufruhrs,
bestach den griechischen Statthalter von Cordova, bekam
nun mittelst Verraths den Sohn in seine Gewalt und