1836 -
Stuttgart
: Belser
- Autor: Bauer, Ludwig Amandus
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Erstes Hauptstück.
Aber Baiern sollte Karl nur zum Stützpunkt für
weitre Plane dienen. Nachdem er im Jahre 789 einen
siegreichen Zug von Aachen aus gegen die Milzen an
der Havel gemacht hatte, wobei Sachsen und Friesen ihm
Zuzug leisteten, sammelte er 791 den Heerbann der Fran-
ken, Alemannen, Baiern, Ostfranken, Thüringer, Sach-
sen und Friesen gegen die Avaren. Diese wichen der
Uebermacht, und bis an die Naab dehnte Karl seine
Eroberungen aus, ohne einen andern Verlust, als den,
welchen eine große Seuche unter den Pferden während
des Nückzugs verursachte. Hierauf entließ Karl den
Heerbann und begab sich nach Regensburg. Die nörd-
liche unter dem Grafen Thiederich stehende Abthei-
lung zog durch Böheim (per Behemannos) nach Hause.
Während dieses Zuges hatte auch König Pippin von
Italien aus siegreich gegen die Avaren gekämpft. In
Karls Heere focht, wie die Chronisten melden, da-
mals ein Niese, aus Durgau in Schwaben gebürtig, der
zog über die angefchwollnen brückenlosen Ströme sein star-
kes Pferd hintennach. Und wenn sich dieses sperrte, sprach
er mit lachendem Mund: „so wahr mir mein Gott hilft,
du mußt mir folgen, magst wollen oder nicht!" Avaren,
Böhmen, Milzen mähete er ab, wie Gras, und steckte
sie auf seinen Spieß, als wären's Vögel. Wie er nun
wieder heimkommen und seine Landsleute (als der Brauch
ist) mit Grausen gefragt, wie es im Kriege ergangen,
und wie er geendet, dazu, was der Feind für Macht
gehabt, sprach er: „Was soll ich viel von diesen Fröschtein
sagen? ich Hab'ihrer etwa sieben, acht oder neun mit meinem
Spieße durchstochen, und hiehin und dorthin getragen,
wobei sie, weiß nicht, was? gequakt haben. Wahrlich,
mein Herr König und ich haben nicht gut gethan, daß