1837 -
Stuttgart
: Belser
- Autor: Bauer, Ludwig Amandus
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Nellglynskrleg ln d. Schweitz, Einungen u. Rel. ln Deutsch!. 101.
Glieder des pfalzbaicrischen Hauses mit dem Bischoffe
von Bamberg zu Eichstädt eine auf Landfrieden abzweckende
Einung. Nun berief auch König Ferdinand die gewesenen
Mitglieder des schwäbischen Bundes nach Donauwörth,
um einen kaiserlichen Bund zu errichten. Die Stände
bezeigten jedoch keine Lust, und die Reichsstädte gaben
einhellig zur Antwort, sie könnten den Bund nicht erneu-
ern, es sey denn, daß die Religion und die geistliche Ju-
risdiktion der Bischöffe ausgeschlossen werde; nur Nürn-
berg ließ sich gewinnen, und die Mitglieder der Eichstädtev
Einung waren nicht abgeneigt. Doch bestanden die pro-
testantischen Mitglieder, die Markgrafen Georg und Al-
brecht von Brandenburg, darauf, daß der nürnberger
Religionsfriede festgehalten werde, und kein Theil den
andern der Religion halber beunruhigen dürfe. Als dieß
zugestanden wurde, schloßen sich 1536 auch die Reichs-
städte Heilbronn, Hall und Nördlingen an. Die schmal-
kaldische Vereinigung der evangelischen Stände, welche in
diesem Jahre zu Ende gieng, wurde erneuert, und Her-
zog Ulrich von Würtemberg, die Herzoge von Mecklen-
burg, 3 Fürsten von Anhalt und 11 Städte traten bei.
Auf dem Bundestag sollte die Meinung jedes Einzelnen
gehört werden, „weit Gott oft dem Letzten offenbare, was
er dem Ersten verberge.« Das Bundeskontingent wurde
auf 10,000 Mann zu Fuß und 2000 Reiter festgesetzt.
Der Churfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen
sollten mit 13 beigeordneteu Ruthen, halbjährlich wech-
selnd, den Oberbefehl führen.
Neben den politischen Einungen kam auf Philipps
Betreiben 1536 bei einem Convente in Wittenberg, woran
Melanchthon und Bucer ihrem milden Sinne gemäß vor-
gearbcitet hatten, die Wittenberger Concordie, und somit
eine dogmatische Uebereinknnft zwischen den lutherisch und
zwinglisch gesinnten Theologen zu Stande. In der That
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