Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Mit einem Stahlstich - S. 308

1837 - Stuttgart : Belser
308 Sechszehntes Hauptstück. Ständen verwilligt erhielt, so waren doch die Einkünfte, welche er von dort bezog, sehr bedeutend; die Zuflüsse an baarem Gelde machten, so lange c r noch regierte, vierundzwanzig bis fünfzig Millionen Dukaten aus. Das Gelv wurde in der Negel ohne Schwierigkeit erhoben; doch kam es einmal darüber zum Aufstand. Nach dem dritten Frieden mit Frankreich bedurfte Karl zur Bestrei- tuug der Kriegslasten großer Summen. Auf die in die- ser Angelegenheit von Maria gemachten Forderungen hin bewilligten die Stände 1,200,000 Gulden; davon sollten Brabant und Flandern, die reichsten Provinzen, je ein Dritthcil übernehmen: Brabant machte keine Schwierig- keiten, auch die bedeutcndern Städte Flanderns nicht: nur Gent weigerte sich, weil die Bewilligung der Stände blos dann gültig sey, wenn alle Haupttheile der Land- schaft beigestimmt hätten. Die Statthalterin griff zu einem damals nicht ungewöhnlichen Mittel: sie ließ Bür- ger aus Gent verhaften, welche Geschäfte halber in an- dern Städten der Niederlande sich aufhielten. Die Gen- ier appellirten au den Kaiser; dieser verwies sie an den hohen Gerichtshof zu Mccheln, dessen Urthcile sie sich aber nicht unterwerfen wollten. Im Juli 1539 brach die Un- zufriedenheit in offnen Tumult aus: die Magistrate, welche f ü r Bezahlung gestimmt hatten, wurden abge- seht und eingezogcu; es kam zu einer Herrschaft des Pöbels, welcher die ausschweifendsten Forderungen au die Re- gierung machte. Die Statthalterin fieng vergeblich an nachzugeben. Unerwartet erschien, wie wir früher schon berichtet haben, zu Anfang 1540, an der Spitze von zwei deutschen Regimentern, der Kaiser selbst in Flandern. Die Genter unterwarfen sich zwar als- bald , Karl aber ließ ihnen wegen ihrer Widersetzlich- keit den Prozeß machen und eine strenge Untersuchung über sie verhängen. Nach dem Ergebnisse derselben sprach er das Urtheil: Gent wurde des Hochver- raths schuldig erkannt, aller Privilegien verlustig erklärt; ausser dem Antheile an jenen 400,000
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer