1837 -
Stuttgart
: Belser
- Autor: Bauer, Ludwig Amandus
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Achtzehntes Hauptstück.
Portugatl Kvlonialwaaren. Die Ausfuhr bestand in
Butter, Käse, Häringen, Leinwand, Tüchern; die 2 erstern
Artikel betrugen über eine Million; Enkhuysen allein
schickte 550 Schiffe auf den Häringsfang; nach den brit.
tischen Küsten segelten im Ganzen gegen 5000 Fahrzeuge,
um Fische zu fangen; die Leinwand wurde in Holland
so fein bereitet, daß 75 Ellen von der feinsten Sorte nur
5 Pfund wogen; in Leyden waren bedeutende Tuchfabri-
ken, dabei nahm man die Engländer mit ansehnlichen
Lieferungen-bereitwillig auf. Entscheidend hatte die Sper-
rung des lissaboner Hafens gewirkt; denn um nicht auf
den Vertrieb indischer Artikel verzichten zu müssen, be-
schloß man, sie unmittelbar in Indien zu holen. Die er-
sten Versuche zwar, welche seit 1595 Cornelius Hout-
man, Mahu de Lordes und Sebald de Wert
unternahmen, hatten keinen sonderlich günstigen Erfolg:
schon die Farth war mühselig und unglücklich, an Ort
und Stelle fand man bei den Eingcbornen schlechte Auf-
nahme, oder fiel zuletzt den Spaniern in die Hände. Die
Unternehmung vom Jahre 1598 aber, an deren Spitze
Olivier van Noordt stand, war eine glücklich voll-
brachte Reise um die Welt, und lieferte interessante Nach-
richten über Japan. 1599 segelte Stephan van der
Hagen mit 5 Schiffen ab auf Rechnung einer Handels-
gesellschaft, und schloß mit den Einwohnern von Amboina
ein Bündniß, kraft dessen sie ihm den ausschließenden
Handel mit Gewürznelken versprachen. Jetzt schickten die
Spanier und Portugiesen unter Don Hurtade de
Mendoza eine größre Flotte nach den Molukken:
Wolf hart Hermanß, holländischer Befehlshaber
von Bantam, besiegte sie in mehreren Gefechten, 2 große
Galeeren wurden genommen und die holländische Mann-
schaft setzte sich durch ihr muthvolles Benehmen um so
mehr in Achtung, als die Eingebvrnen der Spanier und
Portugiesen längst müde waren. Der König von Achem
auf Sumatra schickte eine Gesandtschaft an den Prinzen
Moritz, und der Gesandte Abdul Hamid kehrte voll