Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 279

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zweiter Abschn. Friedrich Wilhelm Ii. u. erstes Jahrzehnt Friedrich Wilhelms Iii. 279 b) Der Friede zu Luneville (1801) und der Reichsdeputationshauptschlu (1803). Zu Luneville (in Lothringen) trat der Kaiser zugleich im Namen des Deutschen Reiches das linke Rheinufer an Frankreich ab und willigte darein, da die Entschdigung der links-1801 rheinischen Erbfrsten durch Skularisation geistlichen Gebietes und Mediatisierung (Entziehung der Reichsunmittelbarkeit) von Reichs-stdten und Reichsdrfern geschehen sollte. Die Ausfhrung bernahm dem Scheine nach eine Reichsdeputation, d. h. ein Ausschu des Reichstages. In Wirklichkeit siel die Entscheidung zu Paris. Hier warben die deutschen Fürsten und Staatsmnner wett-eifernd um die Gunst Bonapartes und seiner Minister (vgl. S. 277). Endlich kam der Reichsdeputationshauptschlu zu stnde, so 1803 wie ihn Bonaparte wnschte. Dadurch verloren die geistlichen Staaten bis auf drei (Kurmainz, dessen Erzbischof Dalberg als Kurerzkanzler seinen Sitz in Regensburg aufschlug, den Deutschen und den Johanniter-Orden) und die Reichsstdte bis auf sechs (Bremen, Hamburg, Lbeck, Frankfurt am Main, Augsburg, Nrnberg) ihre Selbstndigkeit. Preußen erhielt 1. durch Skularisation einen Teil des Bistums Mnster mit der Stadt Mnster, die Bistmer Paderborn und Hildes-heim, die Abteien Quedlinburg und Herford (im Ravensbergischen), Elten bei Emmerich, Essen und Werden a. d. Ruhr, die Stadt Erfurt und das Eichsfeld (Teile von Kurmainz); 2. durch Mediatisierung die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. Es war ein ber-reicher (vierfacher) Ersatz fr die abgetretenen linksrheinischen Lande. Sehr reich siel auch die Entschdigung fr Baden, Wrttemberg und Bayern aus, in deren Gebiet die meisten Stiftslande, Reichsstdte und Reichsdrfer lagen. Bayern bekam u. a. die Bistmer Bamberg und Wrzburg, so da es sich jetzt von der Grenze Tirols bis der den Main erstreckte. Mit den Stiftslanden erwarben die weltlichen Fürsten auch die Kirchen-guter. Deshalb bernahmen sie, hnlich wie die franzsische Regierung nach der groen Skularisation, die Besoldung der Geistlichkeit und den Unterhalt der Schulen, beanspruchten nun aber auch ihren Anteil an der Besetzung der Kirchen- und Schulmter. Die Bischfe und Reichsbte, bisher Standes-genossen der weltlichen Fürsten, wurden Staats Untertanen, behielten jedoch einen ihrer frheren Stellung entsprechenden hohen Rang. Ihre Ttigkeit beschrnkte sich fortan auf die Ausbung des geistlichen Amtes. An die Stelle der beiden aufgehobenen geistlichen Kurfrsten-tum er Kln und Trier traten die vier weltlichen: Hessen (Kassel), Baden, Wrttemberg und Salzburg, dessen Erzbischof dem habsburgischen Groherzog von Toskana Platz machen mute. Das Kollegium der Kur-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer