1839 -
Stuttgart
: Belser
- Autor: Bauer, Ludwig Amandus
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Waffenglück d. Franz., welche z. Militärdespotismus führt. 507
kamen Meerfeld und Bellegarde ins französische
Hauptquartier nach Judenburg, mit dem Anträge eines
lotagigen Stillestandes: Napoleon knüpfte als Bedingung
eine Demarkationslinie daran, welche ihm gute Quartiere
und leichte Communikation mit Italien sicherte. Der
neapolitanische Gesandte, Marquis de Gallo, welcher
schon in Wien am Frieden gearbeitet hatte, leitete neben
Meerfeld die Unterhandlungen mit Napoleon, und den
18. April wurden auf dem Schlosse Eckwald bei Leoben*
Präliminarien unterzeichnet: „Oestreich verzichtet auf Bel«
gien und auf das Mailändische bis zum Po, und wird
durch venetianische Provinzen entschädigt; die Feindselig«
feiten zwischen dem deutschen und französischen Reich wer,
den eingestellt; ein Congrcß wird ohne Verzug zusam-
mentreten, um den Hauptfrieden abzuschließen, dessen
Grundlage Unversehrtheit des deutschen Reiches ist." Den
Artikel wegen Anerkennung der französischen Republik
strich Napoleon, „weil sie sichtbar sey wie die Sonne am
Firmament." Sonderbar klingt es, daß er Oestreich auf
Provinzen anwies, welche das Eigenthum eines Dritten
waren; allein von ferne her hatte er den Untergang des
venetianischen Staates vorbereitet. Beim Marsche wider
Erzherzog Karl munterte er die revolutionär Gesinnten
auf, Klubbs zu errichten, und mit den Behörden von
Mailand in Verkehr zu treten: Landrieux und andre
Hitzkopfe, die er nachher verläugnete, griffen gleich zu
den Waffen, boten den Nvbilis in den Lagunen Trotz,
wollten Brüderschaft mit den Lombarden machen, und
reihten hiedurch die zahlreichen Anhänger des Alten zu
offnem Kampfe: in Verona und mehreren Orten floß
Blut. Der Senat und Doge L u d w i g M a n i n i, bis
dahin schmiegsam und verzagt, jetzt aber ermuthigt durch
Laudon und die vorrnckenden Tiroler, sandten den Fran-
zosenfeinden in Verona slavonische Hülfstruppen, und
ließen auf ein Schiff der Franzosen feuern. Eben da-
mals kam der Vertrag von Leoben zu Stande. „Ich will
eure Bleidächcr zerbrechen," sagte Napoleon, >,und als
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