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1. Neueste Geschichte - S. 236

1859 - Leipzig : Fleischer
236 lungen auf; doch sind diese ohne Störung der Gesetzlichkeit und staatlichen Ordnung vorüber gegangen. Die Theilnahme der Engländer an der orientalischen Frage ist bei der Darstellung derselben berührt worden; doch war die englische Macht im noch entfernteren Orient in Kriege verwickelt. In China hatte das verderbliche Rauchen das Opiums so überhand genommen, daß die jährliche Einfuhr gegen 35,000 Kisten betrug. Die Engländer lieferten von Ost-Indien aus dieses gesundheitzerstörende Gift, und zogen bedeutende Summen aus dem „himmlischen Reiche." Die chinesische Regierung suchte diesen gesetzlich ver- botenen Handel zu hindern; vergebens — die Schmuggelei dauerte fort. Da- durch wurden Reibungen, Confiscationen und Beleidigungen britischer Unter- thanen veranlaßt, welche endlich zum Ausbruch eines Krieges führten, 1840. Eine ansehnliche englische Seemacht erschien in den chinesischen Gewässern. Elliot eroberte 1841 die Bokka Tigris; Admiral Parkerund Lord Gough nahmen Amoi, Tschnsan und Ringpo. Bedeutenden Widerstand fanden die Engländer nicht; war es doch für die englischen Soldaten eine Ergötzlichkeit, wenn die chinesischen Kriegshelden, welche nebst ihren Waffen noch Fächer, Sonnenschirm, Pfeife und Tabaksdose führen und eine Laterne, die sie nie wegwarfen — in der Nacht mit brennender Laterne und dem auf den Rücken ihrer Röcke gestickten Worte: Tapferkeit — davonliefen. Schon sollte Nan- king bombardirt werden, als am 20. August 1842 der Frieden geschlossen wurde. Der Kaiser trat die Insel Hongkong ab, zahlte 6 Mill. Pf. Sterling, und versprach den Engländern und ihrem Handel fünf Häfen, unter welchen der von Kanton, zu öffnen. Als die Chinesen aber die Ausführung dieses Vertrages verzögerten und namentlich den Eintritt in Kanton verweigerten, ging ein englisches Regiment im April 1847 auf mehreren Dampfschiffen den Schekiang hinauf, nahm binnen 36 Stunden alle Forts, sprengte die Werke, und vernagelte 827 Geschütze. Die Beschießung Kanton's sollte eben beginnen, als ein neuer Vertrag zu Stande kam, nach welchem die Engländer binnen zwei Jahren Eintritt in Kanton und ein Stück Land für ihre Factorei da- selbst haben sollten. Ernsthafter und schwieriger sind die Kämpfe der Engländer in Ost- Indien und den Nachbarländern. Im A f g h a n e n r e i ch e waren im Herrscher- hause Streitigkeiten ausgebrochen; Fürst Schudschah war zu den Englän- dern geflohen, sein Gegner Dost Mohamed machte sich zum Beherrscher von Kabul und Herat. Um sich behaupten zu können, schloß er sich an Persien und Rußland an. Die Engländer, eifersüchtig auf diese Annäherung und dem unverkennbaren russischen Einfluß in Asien entgegenarbeitend, traten 1838 für Schudschah auf, und führten ihn in sein Reich zurück. Allein bei ihrem Abzüge aus Kabul erlitten sie durch Dost's Sohn, Akbar Khan, eine schwere Niederlage, und Afghanistan kam wieder unter die Herrschaft des Dost Mohamed. Darauf zog ein neues Heer 1842 gegen die Afghanen, schlug dieselben, verwüstete ihr Land und stellte den britischen Einfluß wieder her. Das Land Sind östlich am untersten Laufe des Indus wurde ange- griffen, die Hauptstadt Hyderabad erobert und dieses Gebiet den englischen Besitzungen hinzugefügt. Ein neuer Angriff auf die Herrschaft der Engländer, den die Sikhs, ein tapferes Volk im nordwestlichen Theile Indiens, durch
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