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1. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 93

1861 - Berlin : Gaertner
93 enger aneinander und beschränkten des Kaisers Macht. Namentlich stellte sich in 17 schwäbischen Städten zu Marbach der Sitz eines Bündnisses aus, welches offenen Kampf gegen den Kaiser führte. Siegismund, 141«—1433, Wenzels Bruder, war nach dem Tode des mit ihm zugleich erwählten Jobst von Mähren und nach einem vergeblichen Zuge gegen Mailand daraus bedacht, dem Schisma und den herrschenden Mißbräuchen der Kirche ein Ende zu machen. Er berief die Kostnitzer Kirchenversammlung (1414—iii§), welche drei Päpste förnilich entsetzte und einen zur Abdankung zwang. Er verlegte den Sitz des Papstes, der 70 Jahre lang in Avignon gewesen war, wieder nach Rom. Während dieser Zeit brach in Böh- men der Hussitenkrieg (1419—1481) aus. Er wurde durch den Prager Theologen Johann Husz und dessen Freund Hieronymus Faulsisch, welche Beide wegen Ausbreitung freier Religionslehren verbrannt worden waren (1415 und nie), veranlaßt. Niclas von Hussinecz und Johann von Ziska stellten sich an die Spitze der Hussiten und kündigten dem Kaiser den Gehorsani ans. Ziska schlug mehrmals Siegisniund und trieb ihn aus Böhmen, während ein Theil der Hussiten den Koribut znm König von Böhmen erwählte. Die Länder um Böhmen tvurden mit unmenschlicher Grausanikeit ver- wüstet. Als Ziska starb (1434), zerfielen die Hussiten in Parteien, von denen die Prager (Carlixtiner) den Koribut als ihren Herrn anerkannten und die Taboriten unter Procop dem Großen und Procop dem Kleinen den Kampf fortsetzten. Die Baseler Kirchen- versammlung bewilligte endlich den Carlixtinern in einem Vertrage (Prager Compacten) den Kelch. Darüber entstand aber ein innerer Kamps unter den Hussiten, in welchem die Carlixtiner die Taboriten und Waisen in der Schlacht bei Böhuiisch Brod (l4»4) gänzlich vernichteten. — Mit Siegismund erlosch das luxemburgische Haus. Von ihm ist insbesondere noch zu merken, daß er aus Geldverlegenheit die Mark Brandenburg für 400,000 Ducaten an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern (1415) und das Herzogthum Sachsen-Wittenberg an den Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen Friedrich den Streitbaren (1422) für 100,000 Mark Silbers verkaufte. §. 100. Cultur im 13. und 14. Jahrhundert. Wir haben schon gesehen, daß während der Kämpfe unter den Mächtigen Deutschlands das Emporblühen der Städte einen erfreulichen Anblick gewährte. Auch in den folgenden Zeiten bildete sich das Handels- und Gewerbsleben durch Zünfte und Innungen» immer mehr aus. Dabei fehlte es freilich nicht an Streitigkeiten zwischen den adligen Stadtgeschlechtern (Patriciern) und den geringeren Bürgern. Es er-
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