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1. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 95

1861 - Berlin : Gaertner
95 von Ungarn, dessen Erziehung der neue Kaiser Friedrich Nrr, 144v—1493, übernahm. Die Ungarn forderten aber die Auslie- ferung ihres Königs, und da Friedrich Ungarn und Böhmen für sich zu gewinnen trachtete und deshalb den jungen König nicht zurückgab, überzogen ihn die Ungarn mit Krieg. Während dieser Zeit litt das Reich durch blutigen Zwist der Fürsten und Städte. Der Kurfürst von Sachsen, Friedrich Ii., kämpfte mit seinem Bruder (Prinzenraub) und Albrecht Achilles bekriegte Nürnberg und andere Städte. Als endlich nach dem Tode des jungen Wladislaw der Kaiser sein Erbrecht auf Ungarn und Böhmen nicht behaupten konnte, erhielt er zwar das ganze, von ihm zum Erzherzogthum erhobene Oestreich, mußte aber Georg Podiebrad als König von Böhmen und Matthias Cor- vinus als König von Ungarn anerkennen. Unter 'den Einfällen der Türken und den Zugeständnissen, welche Friedrich dem Papste machte, sank das kaiserliche Ansehen immer mehr. Friedrich wurde sogar von seinen aufrüherischen Unterthanen und seinem feindseligen Bruder Albrecht in seiner Hofburg belagert, bis ihn der herbeieilende Georg Podiebrad befreite. Nach Beendigung dieser Fehden überzog Matthias den Kaiser mit Krieg, weil dieser nach Podiebrads Tode den polnischen Prinzen Wladislaw mit Böhmen belehnt hatte. Matthias eroberte in fünf Jahren Oestreich und zuletzt Wien (1485). Der Kaiser irrte nun in Deutschland umher und hätte einen schimpflichen Vertrag schließen müssen, wenn durch den Tod des Matthias seine Lage nicht verändert worden wäre. Die Ungarn wurden aus Oestreich vertrieben, und der bald darauf erfolgte Friede setzte fest, daß, wenn Wladislaw ohne männliche Erben sterben würde, Böhmen an Oestreich fallen sollte. Die zerrütteten Verhältnisse, unter denen Maximilian 1., 1493 —1519, seinem Vater in der Regierung folgte, ließen die Hoffnung, welche man von dem ritterlichen Heldenmuth (Martinswand) und dem kühnen Unternehmungsgeist des jungen Kaisers hegte, nicht in Erfüllung gehen. Er suchte die Hansmacht seines Reiches durch eheliche Verbindungen zu vergrößern und verheirathete sich nach dem Tode seiner ersten Gemahlin, Maria von Burgund, mit Blanka Sforza von Mailand. Seinen Sohn Philipp aber vermählte er mit Johanna von Spanien und seine Tochter Margaretha mit dem spanischen Kron- prinzen Johann. Als Philipp starb, hinterließ er sechs Söhne, von denen der älteste, Karl, Erbe Spaniens und der Niederlande, der zweite, Ferdinand, Erbe der östreichischen Staaten wurde. Unter Maximilian fielen die Türken in Oestreich ein. Er war nicht im Stande, die sich befehdenden deutschen Fürsten zum Kampfe gegen den Feind an- zuregen, und sah sich daher geuöthigt, auf einem Reichstage zu Worms (1495) einen ewigen Landfrieden festzusetzen, und zur Ausrechthaltung
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