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1. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 97

1861 - Berlin : Gaertner
97 von Neuem Ansprüche aus das Herzogthum Mailand und begann den dritten Krieg gegen den Kaiser. Eine persönliche Zusammenkunft bei- der Monarchen stellte indeß den Frieden wieder her, und zum vierten Male würde Franz den Kampf schwerlich erneuert haben, wenn ihn nicht das Gerücht gelockt hätte, der Kaiser sei auf einem zweiten Zuge gegen die Räuberstaaten umgekommen. Im Frieden von Crespy (1544) verzichtete Franz auf Mailand und Karl auf Burgund. Während dieser Ereignisse fanden in Deutschland die Heft I. §. 68. erwähnten Kämpfe Statt, welche durch den Religionssrieden zu Augsburg beendigt wurden. Der unglückliche Ausgang des schmalkaldischen Krieges und zerrüttete Gesundheit bewogen den Kaiser, die Regierung niederzulegen, um sein Leben im Kloster zu St. Just in Estremadura zu beschließen (1558). Sein Sohn Philipp Ii. erhielt Spanien und die Niederlande, sein Bruder Ferdinand I. die östreichischen Länder und die Kaiserkrone. §. 103. Die Zeit vor dem dreißigjährigen Kriege. Etwa fünfzig Jahre vor dem Beginn des dreißigjährigen Krieges ruh- ten in Deutschland die Waffen, wenn es auch hie und da zu kleineren Streitigkeiten kam, die den Keim des hereinbrechenden Kampfes ent- hielten. Ferdinand 1., 1558—1564, besaß einen friedliebenden Charakter. Der Jesuitenorden trat dem Protestantismus auf's Entschiedenste in den Weg, und das Tridentiner Concil, welches schon unter Karls V. Regierung vom Papste Paul Iii. berufen worden (1545) , brachte keine Versöhnung zu Stande. Dies Concil ging von Trient wegen ansteckender Krankheiten nach Bologna, wurde darauf gänzlich aufgelöst, trat später in Trient zusammen, flüchtete in Folge der deni Passauer Vertrage vorangehenden Kämpfe, ruhte zehn Jahre und wurde dann von Pius Iv. wieder ausgenommen. Die Been- digung des Concils (1563) machte eine Vereinigung der Parteien fast unmöglich. Trotz aller dieser Feindseligkeiten wurde Deutschlands Ruhe nicht gestört. — Maximilian n., 1564—1516, übertraf seinen Vater noch an Milde, Duldsamkeit und Menschenfreundlichkeit. Doch wurden die Bestrebungen der Jesuiten mit solchem Erfolge gekrönt, daß die größere Hälfte Deutschlands zum Katholicismns zurücktrat. Auch hatte Deutschland von den Einfällen der Türken zu leiden (Be- lagerung Szigets, Zrini) und mußte seine Ruhe durch die Grum- bachschen Händel, welche mit Grumbachs Hinrichtung und des Her- zogs Johann Friedrich von Sachsen-Gotha Gefangenschaft endigten (1577), gestört sehen. — Rudolph ii., 1516—1613, Maximi- lians Sohn, der, statt zu regieren, sich mit Sternlehre, Alterthümern, Goldmacherei und Pferdezucht beschäftigt und sich von den Jesuiten leiten läßt, bereitet dadurch eine schreckliche Zeil für Deutschland vor. Zunächst mußte er in Folge eines Aufstandes der Ungarn unter Stephan Bocskai, welchen sein Bruder Matthias schlichtete, diesem Ungarn Lange, Seitf. d. Eesch. 2. Stuft. 5. Aufl. 7
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