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1. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 103

1861 - Berlin : Gaertner
103 gelernt haben, auf den preußischen Thron. Er begann mit Maria Theresia einen Kampf, an welchem bald alle Hauptmächte Europa's Antheil nahmen. Seine Ansprüche auf die schlesischen Fürstenthümer Liegnitz, Brieg, Wohlau und Jägerndorf hatten die beiden schlesischen Kriege zur Folge. Zugleich aber erkannte der Kurfürst von Bayern, Karl Albrecht, die pragmatische Sanction nicht an und forderte als Gemahl der jüngern Tochter Josephs I. die ganze östreichische Monarchie. So entstand der östreichische Crbfolgekrieg, 1740 —1748, Während Friedrich Ii. nach vem ersten schlesischen Kriege ganz Schlesien für sich gewonnen hatte, nahm Karl, von Bayern, Frankreich und Sachsen unterstützt, Böhmen ein und ließ sich zu Frankfurt als Karl Vii. zum Kaiser (1742-1745) krönen. Maria vertrieb jedoch mit Hülfe der treuen Ungarn die Feinde aus Oestreich und Böhmen. Karl gerieth in Noth, zumal Sachsen von ihm abfiel und zur Kaiserin überging. Als diese noch England und Sardinien sich zu verbinden wußte, wurde Friedrich mißtrauisch und eröffnete in Verbindung mit Frankreich den zweiten schlesischen Krieg. Während desselben starb Karl. Sein Sohn Maximilian Joseph söhnte sich mit Maria Theresia aus, erhielt im Vertrage zu F ü s s e n Bayern und erkannte Maria Theresia's Gemahl und Mitregenten Franz I. als Kaiser an, was Friedrich im Dresdener Frieden ebenfalls that. Frankreich, England und Spanien setzten den Kamps bis zum Jahre 1748 (Friede zu Aachen) fort. Maria konnte indeß den Verlust von Schlesien nichl verschmerzen. Sie verbündete sich mit Ruß- land, Sachsen und Frankreich, und so entstand der siebenjährige Krieg. §. 110. Dnö deutsche Reich. Obgleich in dem deutschen Reiche die alten Formen noch fortbestanden, ja sogar eine neue Kur- würde errichtet worden war, so ist doch, wie wir aus dem zuletzt Erzählten leicht ersehen werden, von einem deutschen Reiche, von einer deutschen Nation und einem deutschen Kaiser eigentlich gar nicht mehr die Rede. Es gab, namentlich seitdem Preußen zu einer euro- päischen Hauptmacht erhoben war, große und kleine, beschränkte und unbeschränkte Fürsten, welche nach eigenen Gesetzen herrschten und sich durch ihre stehenden Heere Gewicht zu verschaffen wußten. So sehen wir den Kaiser nicht mehr für Deutschland, sondern für seine östrei- chischen Erbländer in den Kampf ziehen, und die Gesandten und Ge- schäftsmänner, welche statt der Fürsten auf dem Reichstage zu Regens- burg erschienen, waren nicht mehr die Vertreter des deutschen, sondern der östreichischen, preußischen, sächsischen und anderer Staaten. Zur Schwächung des kaiserlichen Ansehens trugen auch die Religionshändel nicht wenig bei. Reformirte und Lutheraner verfolgten sich gegenseitig (in der Pfalz) und der Kaiser, der einen oder der andern Partei zu- gethan, erregte natürlich bei der ihm entgegenstehenden Mißtrauen, selbst wenn er die Absicht hatte, mit Duldung aufzutreten. Je mehr
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