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1. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 115

1861 - Berlin : Gaertner
— 115 — sparsam. Die verschwenderischen Diener Joachims werden entfernt. (Martervoller Tod des Geldwucherers und Münzmeisters Lippold. Judenverfolgung.) Die Landesschulden werden unter Zuziehung der Stände getilgt, die Grenzen zwar nicht erweitert, aber für Ordnung, Recht, Handel gesorgt. In Spandau, Züllichau, Stendal u. s. w. entstehen Fabriken durch betriebsame Niederländer. (Gymnasium zum grauen Kloster; Vollendung des Schloßbaues.) Ackerbau und Garten- kunst wird getrieben (ein Scheffel Korn kostet 12, ein Schock Eier 4 und ein Pfund Butter 4 Pfennige). Um Welthändel kümmert sich der Kurfürst nicht; doch meint er: „Wirft mich Jemand in den Kriegs- sattel, so soll er Mühe haben, mich wieder herauszubringen." Joachim Friedrich, Ls»81608, des Vorigen Sohn, kommt im 50sten Jahre zur Regierung, nachdem er vorher 32 Jahre das Erzbisthum Magdeburg verwaltet. Er schließt mit seinem Vetter Georg Friedrich in Franken den Geraischen Vertrag (1ls8) ab, nach dem der älteste Sohn des Kurfürsten immer die ganze Mark Brandenburg, die Brüder des Kurfürsten aber die Fürstenthümer Anspach und Baireuth, der zweite Sohn das Land Jägerndors, und Branden- burg den erblichen Besitz des Herzogthums Preußen erhallen. Einst- weilen wird der Kurfürst Vormund des blödsinnigen Herzogs von Preußen, Albrecht Friedrich, eines Sohnes des ersten preußischen Herzogs Albrecht und Gemahl der Erbin von Jülich-Cleve, Marie Eleonore. Die Ansprüche ans Preußen werden außerdem auch noch durch eine Doppelheirath gesichert. (Sein Sohn Johann Siegismund wird mit der einen Tochter Albrecht Friedrichs, Anna, verheirathet; er selbst heirathet die andere, um sich den Besitz der Lande Jülich- Cleve zu sichern.) Joachim Friedrich steuert der Ueppigkeit durch Ein- schränkung des Aufwandes in den Kleidertrachten. Seine Gemahlin Katharina ist ein Muster der Häuslichkeit (ihre Kuhmelkereien auf dem Molkenmarkt und die Schloßapotheke für arme Kranke). Der Kurfürst legt Schulen an (das Joachimsthalsche Gymnasium), in der Kirche werden die Prozessionen abgeschasft, das erste Staatsministerium unter dem Titel „Geheimer Staatsrath" gestiftet. Sein Sohn Johann Siegismund U«o8 L«L» muß die Belehnung Preußens mit Mühe und Geldspenden durchsetzen. Zwischen ihm und dem Psalzgrasen Wilhelm von Neuburg, dessen Mutter eine jüngere Schwester von Marie Eleonore war, enlsteht Streit wegen der Erb- schaft der Länder Jülich, Cleve, Berg und Mark, die durch den Tod ihres Besitzers erledigt sind. Um die Dazwischenkunft des Kaisers Rudolph Ii. zu Hintertreiben, vereinigen sich beide, indem Johann Siegismund dem Pfalzgrafen Wilhelm seine Tochter verspricht. In Düsseldorf, bei dem Verlobungsseste kommt es zu neuem Streit, der Kurfürst giebt dem Psalzgrasen eine Ohrfeige, dieser geht in seine 8*
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