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1. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 116

1861 - Berlin : Gaertner
116 Länder zurück, tritt zur katholischen Kirche und zum Kaiser über. Es kommt zum Kriege, die Soldaten der protestantischen Union und die der katholischen Liga tummeln in den cleveschen Ländern umher. Doch legen sich fremde Mächte ins Mittel und der Vertrag zu Xanten (L«L4) verschafft Brandenburg die Länder Cleve, Mark und Ravens- berg, und Neubnrg die Länder Jülich und Berg. Noch zu des Kur- fürsten Lebenszeiten gelangt Brandenburg in den erblichen Besitz Preu- ßens (r«L8). Die letzten Tage seines Lebens bringt er, vom Schlage gerührt, in dem Hause seines Kammerdieners Freitag zu. Die Bran- denbnrgischen Staaten haben einen Umfang von 1444 Q.-M. §. 126. Sitten und Gebrauche. Unter den beiden Joachims ist in den Sitten Weniges verändert worden; dieselbe Pracht wie zur Zeit der Quitzows, kostbare Kleider mit Gold, Silber, Edelsteinen (Sammet- und Seidenkleider mit Puffsacken), ebenso auf den Festen Schmausereien (Kindelbier, Thierkämpfe zu Köpnick, Preise in Stieren, Schweinen) sind noch sehr üblich, Ringelstechen, Feuerwerke und Mas- kenzüge werden mit Vorliebe von den Kürfürsten getrieben; in den Strafen zeigt sich das Zeitalter barbarisch und grausam (Folter und Tod des Kämmerers Lippold). Johann Georg ist, wie gegen die Diener seines verschwenderischen Vaters, so insbesondere gegen Anna Sydow (die schöne Gießerin) seines Vaters Geliebte, hart und unbillig. (Entstehung der Sage von der weißen Frau.) Der Aberglaube ist trotz der neuen Religionslehre noch sehr verbreitet, Wahrsagerei und Hexerei allgemein; es giebt Jagd-, Spiel-, Sauf- und Lügenteufel rc., Hexen werden verbrannt. (Joachim Ii. flüchtet ans den Kreuzberg, hier den prophezeiten Untergang Berlins abwartend). Astrologie und Alchymie, die Kunst des Goldmachens, blühen. Zu Georgs Zeiten hat der Alchpmist Thurneisen großen Ruf, bringt aber das Gold doch nicht zu Stande; Hofnarren werden besoldet, so Johannes von Röbel. tz. 127. Die Reformation. Joachim Ii. empfängt aus den Händen des Bischofs Mathias von Jagow das Abendmahl nach lutherischem Gebrauch (Iss»), doch behält er viele katholischen Ge- bräuche (Luthers Erklärung darüber); dem schmalkaldischen Bunde tritt er nicht bei, bewirkt aber nach der Schlacht bei Mühlberg die Begna- digung des Kurfürsten von Sachsen. Johann Georg ist streng luthe- risch, unterstützt mit einem Häuflein Brandenburger den Prinzen von Oranien in den Niederlanden und Heinrich von Navarra in Frankreich, vereinigt in der Kur- und Neumark die Kirchenordnung nach dem Augsburger Bekenntniß und bringt vornehmlich die Eintrachtsformel zu Stande. Doch bekämpft sich die lutherische und reformirte Geist- lichkeit in Berlin (Buchholzer und Agricola in Berlin); Schneider und Schmiede werden Prediger auf dem Lande; in Berlin prügeln sich (Rsr«) Geistliche in der Nikolaikirche und werfen sich auf dem neuen
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