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1. Bd. 2 - S. 6

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
6 Erstes Kap. Quellen. vielseitige Verbindungen und Reisen seine ausgcbrcitete Kenntniß der Länder und der Geschäfte. Nur Wenigen ward ein so vorzüglicher Be- - ruf zum Geschichtschreiber; auch entspricht demselben das Werk, von welchem leider nur die ersten fünf Bücher und einige Fragmente der übrigen auf uns gekommen. Ueber seinen Werth ist, und war gleich anfangs nur eine Stimme. Der große M. Brutus führte es stets mit sich, und verfaßte selbst einen Auszug daraus. Gründlichkeit, ein weitsehender Blick, tiefes und ruhiges Urtheil zeichnen Polybius vor den Meisten aus; aber jene Kraft und Wärme, welche die Frucht der Begeisterung und des innigen Gefühles ist, hat er nicht. Es war ihm gegeben, die Mißhandlung und den Fall seines geliebten Vaterlandes zu sehen, und dennoch mit Gleichmuth von den Römern zu sprechen. Indem Zeitalter des Eäsar und Augustus blühte der unermü- dcte Diodor (von Agyrium) in Sicilien. Eine dreißigjährige Arbeit — mit vielen Reisen und örtlichen Untersuchungen verbunden — wandte er auf die Verfassung seiner historischen Bibliothek, welche in vierzig Büchern die Geschichte aller Völker von dem grauesten Alter- thume bis auf Eäsars gallischen Krieg umfaßte, und nach dem Urtheile der berühmtesten Richter die reichsten historischen Schäze enthielt. Aber gerade die interessantesten Theile derselben, und welche wegen des Ab- gangs anderer Quellen am meisten belehrend seyn würden (das 6te Buch bis zum loten, oder die Geschichte vom Falle Troja's bis auf Xerres, und das Liste bis zum 4vsten, von der Schlacht bei Jpsus bis auf Eäsar), sind verloren gegangen. Die übrig gebliebenen haben theils die Fabeln der Vorwett, theils einen von anderen Geschicht- schreibern schon beleuchteten Zeitraum zum Gegenstand. Gleichwohl ver- danken wir ihm manche schäzbare Kenntniß; und er mag allerdings — wie schon aus dem Zwecke seines Werkes, aus dessen Anlage und Diction erhellt— zwar nicht den Ruhm der Genialität, wohl aber jenen eines verdienstvollen Sammlers ansprechen. Sein Zeitgenosse war Trogus Pompejus, welcher in vier und vierzig Büchern die Geschichten der alten Völker, vorzüglich aber jene des makedonischen Reiches, und weiter die Begebenheiten bis auf Augustus beschrieben. Bei mehreren alten Schriftstellern wird seiner mit Ruhm gedacht; aber es ist blos noch der Auszug vorhanden, wel- chen später Justin us (um 160 n. Ehr.) aus seinem Werke gemacht. Von diesem dürftigen Auszuge, so wie von den wenigen Fragmenten der von Nicotaus Damasc. (um 3950) geschriebenen Universal- historie mag eine siüchtige Anzeige genügen. Weiter haben wir keinen universalhistorischcn Schriftsteller für die vorliegende Periode zu nennen. Zwar gab es noch welche, aber ihre
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