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1. Bd. 2 - S. 49

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
49 Zweites Kap. Geschichte der Griechen. lichen Beispiels in Bitten und Grundsäzen und in der gesammten Denk- und Handlungsweise der Athener eine merkwürdige, meist verderbliche, Umwälzung hervor. Die wichtigste Unternehmung des ganzen peloponnesischen Krieges, und welche zugleich die Grundlage der endlichen Katastrophe wurde —, der Angriff der Athener auf Sicilien — war Alcibiades Werk. Schon vor dem nicischen Frieden hatte Athen sich in die inneren Fehden unter den sicilischcn Städten mischen wollen. Ein neuer Anlaß bot sich sezt dar, da die Egcsta n er Hilfe gegenselinusund Syrakus begehrten. Alcibi- ades unterstüzte die Bitte mit schwärmerischem Eifer. Denn schon hatte seine feurige Phantasie die kühnsten Hoffnungen auf solchen Kriegszug gebaut. Ersah bereits im Geiste Syrakus und mit demselben ganz Sicilien der Machtathens unterworfen. Karthago undgroßgriechenland würden dann bei so gewaltig vermehrten Streitkräften eine leichte Erobe- rung seyu und der Peloponnes keinen ferneren Widerstand wagen. Athen würde dir Gebieterin eines weiten Reiches werden, und Er — so mochte heimlich seine Herrschsucht flüstern—der Machthaber dieses Reiches scyn. Die entzündbare Jugend Athens ergözte sich an so glänzenden Aussich- ten, und, was auch der bedächtliche N icias und mit ihm viele ältere Bürger dagegen sprachen: die Unternehmung wurde durch entschiedene Stimmenmehrheit beschlossen und mit enthusiastischem Eifer in's Werk gesezt. Noch nie zuvor hatte eine europäische Stadt eine solche Flotte ausgerüstet, als sezt unter Nicias, Alcibiades und Lam a ch us An- führung, von den sanguinischen Wünschen der Bürger geleitet, aus dem Hafen des Piräus zog. §. 17. Sicilien. Sicilien, wohin sie steuerte, die größte und merkwürdigste Insel des Mittelmeeres, liegt zwischen dem untersten Italien, wovon eine durch gefährliche Strömungen berufene Meerenge sie scheidet, und Afrika, woselbst ihr gegenüber das stolze Karthago stand. Auf der ganzen Erde vielleicht ist kein lieblicheres, fruchtbareres, herrlicheres Land. Von dem erhabenen Gipfel des rauchenden Aetna (Monto Gibello, im Osten der Insel) gewahrt das entzückte Aug' weithin auf Bergen, Flächen und Küsten den reichsten Segen der Natur und zusammengedrängte Woh- nungen der Menschen. Viele Städte, die ehemals glänzten, sind zwar verfallen, aber viele blühen noch; andere sind in ihren Trümmern ehr- würdig, und unerschöpft ist noch die Fülle des Bodens, welchen man mit Recht (auch Str abo thut's)die Kornkamm er Rom s genannt. Trin acria hieß die Insel von ihrer dreieckigen Gestatt, Sikaniavon den Sikanern, die unter ihren ältesten Einwohnern gewesen, und Sici- li a von den Sikulern, die später aus Mittelitalien hcrübergezogen. Doch Ii. 4
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