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1. Bd. 2 - S. 65

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
Zweites Kap. Geschichte der Griechen. 63 (f. B. I. S. 156 ff.) so hätte es nach außen auch eben so stark, als damals seyn mögen, wenn nicht zwischen jezt und damals der wesentliche Unterschied obgcwaltet hätte, der zwischen Jugend und Alters- schwäche oder zwischen dem Zustand einer sich erst bildenden Vereini- gung und jenem der anfangcnden Auflösung ist. Das Triebwerk der griechischen Nationalität war abgcnuzt, die Kräfte ihrer Erhaltung waren verbraucht, keine Energie des Lebens, keine Charaktergröße mcbr weder bei Völkern noch bei Einzelnen. Die Ideen des Vater- landes, der Freiheit, des edlen Ruhmes hatten ihre begeisternde Ge- walt verloren; an ihre Stelle waren niedrige Selbstsucht, erbärm- licher Sinnengenuß, Ucbermuth, Neid und cingewnrzelterhaß getre- ten; die Erinnerung der Vorfahren wirkte leeren Stolz, keine Nach- eiferung; über den noch frischen Gräbern der Helden wandelte ein entartetes Geschlecht. In diesem Zustande der Schwäche hätte jedoch Griechenland noch lange fortbcstchcn, ja selbst durch einzelne große Männer, wie Pho- ci o n, vorübergehend wieder ansleben können, wenn nicht das Verhäng- niß ihm in dem jugendlich kräftigen, benachbarten Maccdonicn und des- sen großen Fürsten Philipp den furchtbarsten Feind gegeben hätte. Die Unterwerfung Griechenlands war vom Augenblicke der Thronbesteigung Philipps das bohe Ziel seines Strcbens, welches er mit unerschütter- licher Beharrlichkeit und vieljähriger, nie ermattender Arbeit verfolgte und — erreichte. Abwechselnd Schmeichelei und Drohung, List und Ge- walt, Gold und Eisen anwendcnd, wußte er die Griechen selbst als Werkzeug zum Verderben der Griechen zu gebrauchen. Mit den Schäzen einer Stadt erkaufte er sich Anhänger in der zweiten, mit dem Blute des einen Volkes die Unterjochung des anderen; und als in dem herabgcwür- digten, entzweiten, verrathenen Gricchenlande noch ein m a l die Flamme des Gemeingeistes — durch dringende Noth geweckt — cmporloderte, noch einmal das Losungswort „Vaterland und Freiheit" in der Grie- chen Reihen tönte; da zertrat sie die sieggewohnte Phalanr in Chäro- nea's lcichenvollem Felde (3646. 337 v. Ehr.). Mit dieser Katastrophe beginnt die Herrschaft M a c e d o n i cn s: laßt uns dorthin unsere Blicke wenden. Drittes Kapitel. Macedo nische Geschichte (*). §. 1. Quellen. Das Interesse der maccdoni sch en Geschichte hebt erst bei ihrer (Hk. Lttfried Müller, über tie Wobnsize, den Absiamm und die ällesie Geschichte des makedonischen Volkes, eine ethnographische Untersuchung. Ber- lin. Mylius 1826. Ii. 5
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