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1. Bd. 2 - S. 67

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
67 Drittes Kap. Makedonische Geschichte. früher den Strymon zwischen diesem und Thracien) gesondert sind. Die Beschaffenheit des Bodens ist großentheils jener des griechischen ähnlich, nur daß derselbe, als näher dem Hauptgebirge, nach einem größeren Maßstabe gezeichnet erscheint. Viele Bergreihcn, fast alle vom Hämns ausgehend, wie der Rhodope und der goldreiche Pan- g äus, durchziehen das Land, und enden sich in Vorgebirge, welche meist mit den kleinasiatischen Vorgebirgen, theils unmittelbar über die Meerenge, theils mittelst dazwischen liegender Inselgruppen in Verbindung stehen. Dieses und überhaupt die Betrachtung der hier gegen das ägäische Meer so vielfältig ausgezackten Küsten giebt zu den interes- santesten gcognoftischen Vermuthungen Anlaß (siehe B. I. S. 150.). Vier große Busen macht das Meer in Makedonien ; eben so viele, sammt zwei berühmten Meerengen, sind an der thracischcn Küste; große Halb- inseln, wie die des berüchtigten Berges Athos und der thracische Chersones vermehrten die Mannigfaltigkeiten der Lagen und die Be- quemlichkeit der Ansiedelung. Auch war Thracien schon sehr frühe bevöl- kert, und inmacedonien schwärmten, als Karanus, ein Heraklide, von Argos herkommend, dahin zog, und in Edeffa sich festsezte (3170), gegen 150 Horden umher. Ohne Zweifel stammten die ältesten Bewoh- ner — man unterscheidet bei ihnen den illyrischen und den thracischcn Stamm — ans Kleinasien; aber nachmals haben auch die (jüngeren) Griechen eine Menge Kolonien daselbst angelegt, deren vorzüglichste schon oben (B. I. S. i69.) genannt worden. Auch im inneren Lande wurden später von Karanus Nachfolgern viele Städte gebaut und ihre Anzahl unter der römischen Herrschaft noch bedeutend vermehrt. Die älteste Geschichte dieser Länder ist dunkel und wenig inte- ressant. Die Kultur, welche sehr frühe hier gedämmert — Orpheus war aus Thracien — verlor sich wieder, und Jahrhunderte lang herrschte völlige Barbarei. Inmacedonien hatten die Eroberungen des Karanus die Grundlage eines Reiches gebildet, welches schon durch P e r- diccas, seinen Urenkel (3271), ansehnlich vergrößert wurde, und — bis zur römischen Herrschaft— 650 Jahre dauerte. Dariushyst as- p is unterwarf sich Maccdouien und Thracien auf seinem scythischen Zuge. Beide Länder mußten durch ihre streitbare Mannschaft Terres Heer verstärken ; beide wurden wieder frei durch die Siege der Griechen. Perdiccasll. (3548) erwehrte sich mit Noth der Odrysier in Thra- cien, und nahm auf kluge Weise Antheil am pelopouuesischen Kriege ge- gen Athen. An Archelaus Hofe (3571) wurden Enripides Tragö- dien gespielt. Das Land erwachte aus der Barbarei; Heerstraßen wur- den angelegt, der Ackerbau blühte. Aber später wütheten langwierige innerliche Kriege, besonders unter den Söhnen des Amyntas Ii. 5 *
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