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1. Bd. 2 - S. 93

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
93 Makedonien und Griech enland. Fürst, dem großen Philipp an Talent und Charakter zu verglei- chen, ein tapferer und einsichtsvoller Feldherr und, wenn nicht die Leidenschaft ihn fortriß, auch ein trefflicher Politiker, hatte seine Regierung auf eine vielversprechende Weise begonnen. Er schien der Liebe und des Zutrauens so würdig, als der Achtung; sein Reich hatte sich völlig von den alten Wunden erholt, und die Verhältnisse Griechen- lands begünstigten mehr, als je die Wiederherstellung der macedonischen Herrschaft. Nur durch die Hast, womit er dem Ziele znlief, verrückte er dasselbe; auch wurde er frühe durch Schmeichler verderbt, herrisch und grausam. Der Krieg gegen die Aetolier hatte guten Erfolg; Philipp führte ihn meist nach den Rathschlägcn des Aratns, welcher zur zweiten Rolle tauglicher, als zur ersten schien. Aber die freimüthige Vertheidigung der Rechte seines Vaterlandes machte ihn dem Könige verhaßt, und dieser vergiftete ihn. Nach Aratns wurde Philopömen achäischer Strategos. Ein Mann, der für sein Vaterland war, was Epaminondas für Theben gewesen. Auch hatte er sich diesen Helden zum Vorbilde gewählt, und war der lezte große Grieche. Der Krieg gegen die Aetolier, welchen ein kurzer Friede unterbrochen hatte, wurde erneuert (3772. 211 v. Ehr.), und ungeachtet Sparta und verschiedene auswärtige Mächte, vorzüglich Rom, mit den Aetoliern im Bunde standen; so zwang sie doch Philipp, in dessen Interesse damals die Achäer noch waren, zum nachtheiligen Frieden (3778. 205 v. Chr.). §. 20. Makedonien und Griechenland von Rom unterworfen. Die Einmischung Roms änderte plözlich alle Verhältnisse. Die Angelegenheiten Griechenlands wurden jezt nur untergeordnete Gegen- stände der macedonischen Politik, und die Griechen, zwischen beiden streitenden Hauptmächten gelegen und von zwei Seiten zugleich be- arbeitet, hatten mehr, als je Behutsamkeit und Eintracht nöthig. Gleich- wohl behielten, bei wachsender Gefahr der Erhaltung, die näheren Interessen und die leidige Selbstsucht stets die Oberhand über die höhern Rücksichten, und es erschienen Makedonien und Griechenland wie in die Wette ihren gemeinschaftlichen Ruin befördernd. Zum Verständnisse dieser Geschichten ist aber die Darstellung der allgemeinen damaligen Weltlage und vorzüglich jene der römischen Politik vonnöthen. Ihre umständliche Erzählung, als zur Uebcrsicht einer der interessantesten Epochen der allgemeinen Geschichte gehörig, kann von der römischen Geschichte nicht getrennt werden, und bleibt daher, um Wiederholun- gen zu vermeiden, bis dorthin aufgcschoben. Nur summarisch bemerken wir hier, daß Philipp, welchen die
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