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1. Bd. 2 - S. 109

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
109 Kleinere Reiche. nach der Schlacht bei Jpsus zum selbstständigen Königreiche machte) würde die Weltgeschichte nur wenig Notiz nehmen, wenn es nicht den großen Mithridat (Vi. Enpator [3858. 125 v. Ehr.)) zum Könige gehabt hätte, einen der interessantesten Männer dieses Zeit- raums. Sein Vater, Mithridat V., war Alliirter der Römer ge- wesen, von denen er nach Aristonikus Besiegung Phrygien erhielt. Der Sohn war der heftigste, unversöhnlichste, gefährlichste Feind jener Welteroberer und darum der Theitnahme und Bewunderung aller Gutgesinnten werth. Er war durch wissenschaftliche Bildung und Re- gierungskunst so sehr, als durch kriegerisches Talent über die Für- sten seiner Zeit erhaben, am meisten aber durch die männliche Festig- keit seiner Seele. Die Erzählungen seiner Feinde enthalten manchen vortrefflichen Zug, und selbst die Heftigkeit ihrer Schmähungen mag zum Maßstabe seiner Größe dienen. Seinen Riesenkampf mit Rom werden wir unten erzählen. Hier bemerken wir btos, daß, als nach dreimal erneuertem, immer mit Kraft und Ruhm, aber auch immer mit Unglück geführtem Kriege, zuin Verluste aller Hilfsquellen auch noch die Empörung zweier Söhne gekommen, der heldenmüthige Greis durch Selbstentleibung einen seiner würdigen Tod nahm (3921. 62 v. Ehr.). Jezt war Pontns eine römische Provinz. Auch in Epirus tritt nur eine Hauptgestatt hervor — Pp rrhus der Aeacide. Zwar auch Neoptolemus, Otympias Vater, und ihr Bruder Alexander I. (der eben so unglücklich in Italien, als sein Neffe glücklich in Asien kämpfte [3658. 325 v. Ehr.)) mö- gen genannt werden, aber vor Allen seines Geschlechtes ist Pyrrhus merkwürdig (3672. 311 v. Ehr.). Unter den vielen großen Feldherren seiner Zeit war Keiner über ihm, und bei dem vielfältigen Wechsel seiner Schicksale möchte man sagen, daß immerdar das Glück ihn ver- folgt, und Er sich selbst durch Geist und Muth wieder erhoben habe; wenn nicht bei ihm (so wie bei seinem Schwager und Lehrer, De- metrius dem Städtebezwinger) auch das Unglück meist eine Folge seines Ubermilths und seiner Herrschsucht gewesen wäre. Kaum war er nach einer in Verbannung und Gefahr zugebrachten Jugend zum Besize seines Reiches gelangt, als sein Sinn sich auf Plane der Eroberung wandte, und, niemals gebeugt durch Unglück, nie gesät- tigt dnrch's Glück, bis ans Lebensende dabei verharrte. Nicht weni- ger als dreimal, gegen Demetrius, gegen Lisymachus und ge- gen Anti gönn s Go natas, gewann und verlor er Macedonien; er streckte nach Italien, Sicilien, Karthago seine Hände aus (diesen Krieg erzählen wir in der römischen Geschichte), und starb auf einem Kriegszuge in den Peloponnes, in Argos, durch die Hand eines Wei-
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