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1. Bd. 2 - S. 128

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
128 Viertes Kap. Römische Geschichte. erfahrensten Staatsmänner und Feldherren und die edelsten Talente von beiden Ständen vereinigt waren. Die äußeren Angelegen- heiten interessirten sezt mehr, als die Händel des Forums, und man erkannte, daß jene einem permanenten Kollegium, welches daher von beharrlichen Marimen geleitet wäre, weit sicherer, als dem von Ein- drücken des Augenblicks abhängenden Volkshaufen anvertraut würden. Welches diese Marimen gewesen, welches System der Politik der Senat — mehr ans egoistischen, als aus patriotischen Antrieben — befolgt habe, werden wir später (§. 30. 31.) erörtern. Hier noch die vorläufige Bemerkung, daß die Aristokratie der Op tim aten, welche jene der Geburt oder der patricischeu Geschlechter verdrängt hatte, ihrerseits in Aristokratie des Reichthums allmälig überging, welches damals geschah, als bei steigendem Lurus die Armuth schwerer zu tragen schien, und die Reichthümer sich theils durch Zufall, thcils durch Habsucht in wenigen Häusern anhäuften, woraus dann ein unge- meines Ucbergewicht dieser leztercn und eine Reihe von traurigen Folgen entsprang, die jedoch erst nach den pnnischen Kriegen auffallend sicht- bar wurden. Bei dem Ausbruche dieser Kriege mochte Rom an 300,000 waffenfähige Bürger zählen. §. Io. Die Karthager streben nach Sicilien. Die Angelegenheiten Siciliens, welche den nächsten Anlaß zur Fehde zwischen Rom und Karthago gaben, und mit denen auch die karthagische Geschichte selbst, von Serres Zeit au, auf's innigste verwebt ist, finden hier ihre geeignete Stelle. Unter allen auswärtigen Ländern, ans welche die Karthager nach Begründung ihrer Macht in Afrika verlangende Blicke warfen, war keines, wornach sie heftiger und beharrlicher strebten, als Sicilien. Die Lage dieser Insel, ihre Größe und ihre Fruchtbarkeit machten sie auch allerdings in kommerzieller und politischer Rücksicht zum kostbar- sten Besizthume. Schon frühe waren die alten phönicischen Kolo- nien auf der sicilischen Küste unter den Schuz, daher auch unter die Hoheit Karthago's gekommen. Der vielgetheiltc Zustand und die unaufhörlichen inneren Bewegungen der Insel begünstigten die Erwei- terung der fremden Herrschaft. Aber die griechischen Kolonien, welche für ihre Freiheit zitterten, strebten mit aller Kraft derselben entgegen, und die ganze griechische Nation, welche die Karthager als Barbaren und als Handelsrivalen haßte, war geneigt, jene Bestre- bungen zu unterstüzen. Aus solchen Verhältnissen, aus solcher Entge- gensezung der wichtigsten Interessen mußte wohl, da beide Parteien so ziemlich gleich an Kräften waren, ein äußerst hartnäckiger Kampf ent-
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