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1. Bd. 2 - S. 131

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
131 Viertes Kap. Römische Geschichte. schwach genug, dem Rufe zu folgen. Sein Glück war von kurzer Dauer. Wie konnte er auch hoffen, mit den Lehren ernster Weisheit aufzukom- men an dem Hofe eines frivolen Fürsten, gegen die Lockungen der Wollust und die Ränke der anfgeschrecktcn Bosheit? — Bald wurde er, wie Dion, verdächtig dem Tyrannen, welcher den lczten verbannte, und den ersten in Gnaden entließ. Aber Dion kam zurück, und vertrieb Dionysius. Ob er dabei ans rein patriotischem oder ans egoistisch-ari- stokratischem Antriebe gehandelt, ist ungewiß — das lezte wahr- scheinlicher. Populär wurde er niemals, und nach kurzer Verwaltung ermordete ihn Kallippus. Auch dieser wurde vertrieben, und während der nachfolgenden Zerrüttung des Staates fand Dionys Gelegenheit, zum zweitenmale Herr von Syrakus zu werden (3633. 350 v. Chr.). Das Unglück hatte ihn nicht gebessert. Er regierte sorgloser und will- kürlicher, als zuvor. Zugleich fielen die Karthager mit Heeresmacht in sein Gebiet. Da riefen die Syrakusaner die Mntterstadt Korinth um Hilfe an. Sie schickte ihnen den edlen Timoteon mit 1000 Strei- tern. Dieser große Mann und enthusiastische Freund der Freiheit, wel- cher er sogar seinen Bruder geopfert, vertrieb Dionys zum zweitenmale, richtete die Verfassung Syrakusens nach republikanischen Grnndsäzen ein, befreite noch mehrere sicilische Städte von der Tyrannei, und schlug die allgemeinen Feinde, die Karthager, am Krimessus in einer entscheidenden Schlacht (3644. 339 v. Ehr.). Im Frieden wurden alle griechische Städte für frei erklärt und der Halykus zur Grenze des karthagischen Gebietes bestimmt. Nachdem Timoleon dies Alles voll- bracht hatte, schlug er die Herrschaft, die Syrakus ihm anbot, mit großer Seele ans, weil er das Lcwußtseyn edler Thal dem Flitter der Majestät vorzog, und lieber von der Nachwelt verehrt seyn wollte, als im Leben gefürchtet. Die Bürger lohnten ihm mit freiwilliger Ergeben- heit, und, als er starb (3646. 337 v. Ehr.), beweinten sie ihn als Va- ler. Wer war glücklicher, Timoleon oder Dionys? §. 18. Agcrthokles, Hiero. Nach seinem Tode kehrten die Schrecken der Tyrannei zurück. An- fangs S osistra tus und darauf Agath oktes bemächtigten sich der Herrschaft (3667. 316 v. Chr.). Der erste ein Aristokrat und mit den Karthagern im Bunde; der zweite ein Mann des Pöbels, aber kühner und glücklicher Abenteurer. Als er, nach wunderbar wechselnden Schick- salen, endlich durch List und Gewalt den blutbesprizten Thron von Sy- rakus bestiegen — die edelsten Einwohner, 4000 an der Zahl, waren durch seine Söldlinge geschlachtet worden—, unterwarf er sich mehrere andere Städte, und gerieth hiedurch in Krieg mit den Karthagern, 9 *
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