Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 2 - S. 155

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
Viertes Kap. Römische Geschichte. 153 Manischen Undanks erfahren. Die Größe des Mannes, welcher sein Vaterland ans dem gefährlichsten Kriege glorreich errettet, welcher in Spanien die königliche Würde ausgeschtagen und in Rom die be- ständige Diktatur verschmäht hatte, mußte wohl Neid erregen. Er- würde vor die Volksversammlung gefordert, um einer entehrenden Anklage zu stehen. Mit edlem Troze entzog er sich seinen verachtnngs- werthenrichtern, und ging nach Linternnm, wo er in würdevoller Abgeschiedenheit seine Tage schloß. Auch Lucius Scipio wurde angeklagt und verurtheilt — ohne allen Grund, wie man später er- kannte. Sein Vermögen wurde cingezogen, und der Sieger Asiens hätte in den gemeinen Gefängnissen sterben müsien, wenn nicht die Jntercession eines Tribuns solches verhindert hätte. §. 55. Der Krieg des Perseus. Eine neue Coalition schien jezt Rom zu bedrohen, und bereitete ihm nur neue Triumphe. Bald nach der Schlacht bei Magnesia fand Philippus in dem veränderten Tone der Römer Grund genug zur Reue über Antiochus Verlassnng. Mit gebieterischem Troze forderte ihn eine römische Gesandtschaft zur Verantwortung auf über die kleinen Eroberungen, welche er während des syrischen Krieges unter Konni- venz der Römer gemacht hatte. Des Königs schmerzliche Indignation verrieth sein unwillkürlicher Ausruf: „es sey aller Tage Abend noch nicht gekommen „, aber er erlebte den Zeitpunkt zur Ausführung der Rache nicht. Wir lesen, daß Demetrius, sein jüngerer Sohn, ein gutgesinn- ter Prinz, durch den älteren, Perseus, bei dem Vater verleumdet und auf dessen Befehl hingerichtet worden; später habe dann dieser des Hingerichteten Unschuld entdeckt, und sey vor Gram gestorben. Wenn wir jedoch bedenken, daß „gutgesinnt^ bei den römischen Schriftstellern soviel hieß, als „römisch gesinnt„, und daß den Feind Roms, Perseus, schwarz abzumalen ihr Interesse war; so möchten wir Verdacht gegen die Treue jener Erzählung schöpfen, und den Demetrius, der während seines Aufenthaltes in Rom etwa verführt worden war, als ein dem rechtmäßigen Hasse Phi- lipps gegen die Feinde seines Reiches, und. also nicht ohne Grund, geschlachtetes Opfer betrachten. Perseus erbte diesen Haß, und sezte des Vaters Plane, sich zum Kriege gegen Rom zu stärken, durch siebenjähriges Bemühen, jedoch mit unvollständigem Erfolge, fort. Er rief von jenseits der Donau ein t ent sch es Volk, die Bastarner in seine Nähe, um sich ihres kräftigen Armes bei dem bevorstehen- den Kampfe zu bedienen: warb allenthalben in griechischen Städten
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer