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1. Bd. 2 - S. 269

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
269 Geseze und Sittten. Moralität verlieren sollen?) — war die Bestrafung des verhöhnten Na- turgesezes. Ja, im folgenden Zeiträume werden wir Rom selbst als Sklavin seiner Knechte und Freigelassenen erblicken. An die Stelle der anfänglichen Frngalität und Ehrbarkeit in der Lebensweise trat später eine grenzenlose Ucppigkcit und ein Sitten- vcrderbniß ohne gleiches. So unersättlich die Ranbsncht, so unbändig war die Verschwendung. Die Herren der Wett verschmähten jede Be- schränkung ihrer Lust. Was die ausschweifendste Phantasie von Genüs- sen und Lastern ersinnen mag, wurde in Rom gefunden. Weder Asien — wo mehr Unwerth und Weichheit,- als positive Immoralität herrsch- ten —, noch Griechenland — wo die Vergehungen durch den Schleier der Grazien einigermaßen bedeckt wurden —, noch die modernen Hauptstädte — in welchen Religion, Polizei und Gefühl des An- standes die Verdorbenheit zügeln — können mit Rom verglichen wer- den. Nur einmal hat die Menschheit das Schauspiel einer welthcrr- schenden Stadt gesehen: cs reicht hin zur Warnung, zum Abscheu für alle Zeiten. Das Detail der römischen Gebräuche, als Kleidung, Tafel, Ver- gnügungen, Leichenbegängnisse, werden wir zum Theile unter anderen geeigneten Rubriken anführen (s. insbesondere die betreffenden §. §. des Iii. Kapitels), theils mögen wir dessen Kenntniß bei unfern Lesern voraussezcn. Iv. Völkerverkehr und Handel (*). §. 26. Ueberhaupt. Persischer Handel. Der Handel wurde großentheits auf denselben Bahnen getrieben, die wir schon im vorigen Zeiträume angabcn. Ohnehin sind wir dort, des natürlichen Zusammenhanges wegen, bei einigen Völkern der chrono- logischen Ordnung vorangcschritten, und der Verkehr der Nationen erhielt sich ohne große Veränderung auch bei dem Wechsel der Herrschaft. Phönizier, Babylonier, Kleinasiaten trieben den Han- del im persischen Reiche und jenseits desselben, so wie sie vor Cyrus gethan. Die Griechen, wenigstens mittelbar und in Friedens- Zeiten, nahmen Thcit daran, und die Völker am Orns und Indus blieben gcwerbfleißig, wie zuvor. (*) S. ausser dem oft angeführten Werke von Heeren, Ideen jc. des« selben Verfassers Zusäze zu der drüten-^Ausgabe der Ideen, Thl. I. u. Ii. Gottingen 1815. Anderson's Gesch. des Handels von den ältesten bis auf die jezigen Zeiten, aus dem Engl. Riga 1773 — 79. 7 Thle. A. L. Scklö- zer's Versuch einer Gesch. der Handlung u. Seefahrt der Alten. Rostok. I7fii. Benedikts Versuch einer Gesch. der Schiffahrt und des Handels der Alten. Leipz. 1806 und 181s.
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