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1. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 142

1812 - Dresden Leipzig : Selbstverl. K. Engelhardt
142 12. Mai. Friedrich August I. Diesem gefiel es überhaupt in Lissabon nicht sonderlich. Darum reifete er schon den i. Marz über Toledo nach Madrid und von da über Barcel- lona nach Paris zurück, wo er den 20. May an- langte , und eben so glanzend aufgenommen ward, als das erstemal. Doch statt Beschreibung von Festen, welche ihm zu Ehren gegeben wurden, stehe hier eine Anek- dote, welche den damaligen Zeitgeist treffend cha- rakterisirt. Wie nämlich ietzt Politik, so beschäftigte da- mals Religion alle Geister und Herzen. Ein berühmter Theologe machte Aufsehen, selbst an Höfen, wie ietzt ein F e l d m a r sch a l l — eine neue Lehre bewirkte Partheigeist im höchsten Grade, Freude auf der einen, Verdruß auf der andern Seite, wie ietzt ein Friedensschluß oder eine Ba- taille. — Derer aber, welche dem System der theologischen Neutralität huldigten, gab es, viel- leicht zum Heil der Religion, nur Wenige. Denn der stets gewafnete und schlagfertige, freilich oft nur blinde Eifer für oder gegen eine Meinung, floß doch immer aus der heiligen Quelle religiöser Anhänglichkeit, dem Herzen Bedürfniß vom Anbe- ginn und ietzt — bei Millionen verwandelt in Gleichgültigkeit. Dies vorausgesetzt, wird man sich nicht wun- dern , daß S p e n e r, der Stifter der Pietisten, selbst in Paris damals Aufmerksamkeit erregte. Als nämlich Prinz Friedrich August einige Tage nach seiner zweiten Ankunft, zu Paris, mit einem ka- tho-
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