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1. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 326

1812 - Dresden Leipzig : Selbstverl. K. Engelhardt
326 im Altenburgischen Ermangelung eines Burg-Kaplans, nun schon in den achten Tag ungetauft liegen mußte — dies — denn man eilte damals mit der Tauft ebenso, als man letzt damit zögert — dies be- kümmerte die zärtlichen Aeltern — das konnte Frie- drich nicht langer mit ansehn. Die Amme mit dem Kindlein zu Pferde vor ihm her — zehn der treuesten Ritter zum Schutz — so entschlüpft er des Nachts der Wartburg, und eilt so heimlich als möglich, nach dem Schloß Tenne- berg, im Thüringer Walde. Doch — die kleine Prinzessinn will trinken —- sie schreit — und ob auch die Amme, auf des Va- ters Gehers, sie zum Schweigen zu bringen sucht — sic schreit fort — Grose Verlegenheit — denn die Eisenacher, un- terrichtet von der Flucht des Landgrafen, sind ihm schon auf der Spur. Aber — dursten soll ,.myn tochtir nicht, und soldé das Dorin- girland kost in" (koste cs auch Thüringen) mit diesen Worten befehligt der Landgraf die Amme, das Kind an die Brust zu legen, indes er, der zärtliche Vater, mit seinen Geharnischten einen eisernen Wall um sie bildet. Glücklicherweise verfehlten die Verfolger die Spur, obschon sie derselben so nahe kamen, daß man den Hufschlag ihrer Rosse hörte, („daz her dy phert zcu allin gezcitin horte") Friedrich erreichte vor Ta- ge noch das Schloß Tenneberg, lies hier die Prin- zessinn vom Abt zu Reinhardsbrunu taufen, gab ihr der Mutter Namen, Elisabeth, und machte „ d o e y n e sch o n e w e r t sch a f t " d. h. er gab seinen Freunden ein köstliches Tausmal. Nachdem nun Friedrich seiner Pflichten als Va- ter und Christ sich entledigt, dachte er desto ernstlick>er der Pflicht des Fürsten und Patrioten. Amme und Kind auf Tenncbcrg zurücklassend, eilte er zu seinem Schwa-
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