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1. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 9

1824 - Bonn : Weber
9 - westlichen Theil des Kirchenstaates, Beneventum, und den westlichen Theil des Königreiches Neapel bis Capua. Einer der größten longobardischen Könige war Luitprand (v. 712 — 744.), welcher die durch den Dilderstceit veranlaßte Empörung der Römer gegen den constantinopolitanischen Hof, und dessen Ohnmacht zur Weg- nähme des Erarchates zu benutzen versuchte, und nur durch das kluge Benehmender Papste Gregor 11. und Iii. daran verhindert wurde. Kein besseres Glück hatte der kühne Aistulph, als auch er die Vertreibung der Ost» rümec zum Ziel seines Strcbens machte: denn, ob ec gleich das Erarchat schon in seine Gewalt gebracht halte, und selbst Rom belagerte ; so zwang ihn doch der Fran- ken König Pipin, welcher auf Bitten des Papstes Stephan Ii zweimal über die Alpen zog, zu einem schimpflichen Frieden, worin er die Kriegeskosten erstatten, und das E r a r ch a t nebst Pentapolis und Comm a - chi o dem Papste abtreten mußte (756). Aistulphs Nach- folger De siderius schien durch Vermahlung seiner bei- den Töchter mit den Söhnen Pipins Karl und Karl- mann ein freundschaftliches Verhältniß zwischen beiden Völkern zu begründen, und dadurch die Macht seines Staates aufs Neue zu befestigen; aber gerade dieses doppelte Band, das beide Herrscherfamitien umschlang, gereichte dem Desiderius wie seinem Volke zum Verder- den, und führte am Anfänge der folgenden Periode den Untergang des longobardischen Reiches herbei (774). 3. Das Papftthum. Wahrend Longobarden und Griechen um den Besth Ita- liens kämpften, vergrößerte sich im Stillen die Macht der römischen Bischöffe (schon seit Leos des Großen Zeiten ausschließlich Päpste genannt); und wie Rom früher mit dem Schwerte sich alle Völker der Erde unterworfen hatte, so bereitere es stch zum andern Male, mit den Waffen des Geistes die Weltherrschaft zu erringen. Der an sich richtige Gedanke von der Einheit des Reiches Gottes auf Erden, mußte bei der Unwissenheit und Roheit der zum Christenthum geführten Menge, und bei dem wach- senden Ansehen des geistlichen Standes, von selbst das Dedürfniß eines allgemeinen Oberhauptes er- /
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