1824 -
Bonn
: Weber
- Autor: Follenius, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Divisionsschule, Militärschule, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
(um 855)' Er belegte die Hunnen, zwang Justinian
I zum Tribut, und machte sich einen Theil Arabiens un-
terwürfig; zugleich war er ein eifriger Beförderer der
Cultur, besonders der Wissenschaften. Sein Enkel
Kosru Ii, ein wilder Eroberer, schien durch die Weg.
nähme der oftrömischen Provinzen in Asten den Uinfanz
des alten Pecfecreiches wjederherftellen zu wollen, aber
Heraklius raubte ihm nicht allein die Früchte aller
früheren Siege, sondern verfolgte ihn bis in das Innere
seines Landes. Dieß Unglück und seine Grausamkeit er-
zeugten eine Empörung, worinkosrus Sohnsiroes
rhm Thron und Leben raubte. Nach diesem rieben innere
Streitigkeiten um den Besitz des Thrones (man zählte
in 3 Jahren 7 Könige), verbunden mit den Angriffen
tatarischer und mongolischer Völker, die Kräfte des
Reiches auf; so daß es die Araber in zwei Schlachten
überwältigten. I e z d e g e r d Iii, der letzte König, ftarb
eines gewaltsamen Todes, und sein Land wurde eine
(Provinz des Chaliphats (651).
Die Verfassung des Perserceiches war eine
Despotie, und der Wille des Herrschers Schah-
in sch ah (König der Könige) genannt, alleiniges Ge-
setz. Die Thronfolge war nicht genau bestimmt, und
dieß ein Hauptgrund so vieler innerer Unruhen. Das
Reich war, »me bei den alten Persern, rn Statthal-
terschaften oder Satrapien (unter Kvsru 1 vier an der
Zahl) eingetheilt, deren Verwaltung anfangs gewöhn-
lich den Söhnen des Königes anoertraut wurde. Zoe
roafters Religionslehren blieben die Perser fortwährend
zugethan, und die Magier übten bedeutenden Einfluß;
aber auch das Chcistenthum wurde unter mannigfachen
Verfolgungen im Lande verbreitet. Um das Kriegs-
wesen der Perser erwarb sich Kosru I große Verdienste,
indem er eine strenge Musterung cinführte, und den
Sold der Krieger nach ihrer Beschaffenheit bestimmte;
doch blieb es, wie alle Zweige der Eultuc dieses Volkes,
in einem sehr unvollkommenen Zustande. Die Haupt-
stärke des, meistens aus fremden Völkern bestehenden,
Heeres war in der Reuterei, das Fußvolk dagegen ohne
Werth und Ansehen. Schwerter, Pfeile und Panzer
waren ihre Waffen. Gegen die Anfälle fremder Völker
suchten die Perser ihr Land durch hohe Mauern zu schützen.