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1. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 34

1824 - Bonn : Weber
gustulus Tode(800) die weströmische Kaiserwürde mit Hilfe des Papstes Leo Ii., welche den Besitz des Erworbenen sicherte, und zu neuen Ansprüchen für die Zukunft berechtigte. Weniger wegen dieser Eroberungen, wodurch .star! fein Reich noch einmal so groß hinterließ, als ec es em.pfangen hatte, als wegen der trefflichen Errichtungen im Inneren , und wegen des edlen Stre- bens, sein Volk auf eine höhere Stufe der Cultur zu erheben, verdi nt er mit Recht den Beinamen des Großen. Zwar suchte Karl die Macht der Großen zum Wohl des Staates einzuschränken, dagegen ließ er die Rechte und Gesetze des Volkes unangetastet. Ec berief es durch feine Stellvertreter, die Schöppen, zu den Maifeldern, auf wtlchen die Gesetze, worüber der König schon früher mit feinen geistlichen und weltlichen Großen gerathschlagt hatte, vorgel^en, und erst nach Billigung des Volkes von ihm bestätigt wurden. Anstatt der Herzoge, welche Karl, als dem königlichen Anse- hen zu gefährlich, abgefchaft hatte, verwalteten Gra- fen, und unter diesen Vitz- und Centgrafen das Land. Ihnen standen, um Mißbrauch ihrer Gewalt zu verhüten, die Bischöfe zur Seite, deren Einfluß, wie den der Geistlichkeit überhaupt, Karl auf alle Weise begünstigte, da von ihr die Bildung des Volkes vor. zügl ch ausgehen mußte. Außerdem bereisten königliche Botschafter (missi dominici) die Grafschaften zweimal im Jahre, um hier vor den versammelten welt- lichen und geistlichen Behörden, in Gegenwart der Schöppen, die Verwaltung zu untersuchen, Mißbrauche zu bestrafen und neue Anordnungen zu treffen. Von Abgaben wußten die freien Franken nichts, dagegen ga- den sie auf den Volksversammlungen dem Könige frei- willige Geschenke. Volk und Heer waren eins, und deshalb alle freien Männer verpflichtet in den Krieg zu ziehen, und sich mit Waffen und Kleidung auf ein hal- des Jahr, mit Lebensmitteln auf drei Monate zu ver- sorgen. Die Hauptstärke des fränkischen Heeres war im Fußvoike, das in fester, undurchdringlicher Schlachtord- nung den Feind empfing. So wie Karl durch eine sol- che Verfassung feinein Reiche Einheit und Festigkeit zu geben suchte, förderte er auch mit rastloser Thatigkeit alles, was auf Menfchenbildung Bezug hat. Ec ver-
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