1824 -
Bonn
: Weber
- Autor: Follenius, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Divisionsschule, Militärschule, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
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und unter welchen Navarra gegen Ende d. Per. ein an«
sehnlicher Staat wurde.
Navarr ci.
In der von Basken (Nachkommen der alten Can-
tabrer) bewohnten Landschaft Navarra machte sich
Graf Garfias von der Lehnsherrschaft der fränkischen
Könige frei, und sein Sohn Garfias Timenez nahm
858 den Kenigstitel an. Dessen Nachfolger erweiterten
ihr Gebiet durch glückliche Kriege mit den Arabern in
Aragon, bis der vortreffliche Sanch o Hi, der Große,
durch die Erwerbung Castiliens, das ihm als Ge-
mahl der Nunia, der ältesten Schwester des letzten
Grafen Garfias, zufiel, und durch Eroberung von
Sobrarve und Nibagorza , die er den Arabern ent-
riß, sich zum mächtigsten Fürsten Spaniens erhob. Ec
theilte sein Reich vor seinem Tode (1035) unter seine
vier Söhne. Der älteste Garfias Iv bekam Navar«
ra, der zweite Ferdinand erhielt Castilien, wo-
mit er durch seine Vermahlung mir Sancha, der Schwes-
ter und Erbin des Königes Bermudo Iii von Leon
dieses Königreich vereinigte; der dritte G o n z a l ez, So-
brarve und Ribagocza; und der vierte Ramiro,
Aragon. Als Gonzalez ohne Erben starb, wurde
Sobrarve und Ribagorza, sein Besitzthum, mit dem
Staate Ramiro's vereinigt,'und so der Grund zum König-
reiche Aragon gelegt.
In allen christlichen Reichen blieb die germanische
Verfassung auf die Art, wie sie bei den Westgothen ge/
wesen war, nur daß im Laufe der Zeit die Lehen und
die Thronfolge erblich wurden.
Vii. Skandinavien.
Die Bewohner von Dänemark, Norwegen und
Schweden, die mit Ausnahme des äußersten Nordens,
wo finnische Stämme saßen, germanischer Abkunft sind,
wie Religion, Verfassung, Sprache und Sitten hinrei-
chend beurkunden, werden schon im bren Iahrh. dem
übrigen Europa als kühne Seeräuber unter dem ge-
meinschaftlichen Namen Nor mannet bekannt. Doch
ruhet auf ihrer Geschichte, ob sie gleich in fabelhaften