1824 -
Bonn
: Weber
- Autor: Follenius, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Divisionsschule, Militärschule, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
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des heutigen Rußlands. Von den Staaten der ersterern
ist Pecmien, von denen der letzteren Nowgorod und
Kiew am meisten bekannt. Als Nowgorod durch in-
nere Unruhen mit dem Untergange bedrohet wurde,
wandte» stch seine Bewohner an die benachbarten Wa-
räger (Normänner in Schweden), und erbaten stch Herr-
scher aus ihrer Mitte. Drei heldenmüthige Brüder aus
dem Stamme der Rohs (Russen), Rurik, Sineus
und Lruwor folgten dieser Einladung, und gründeten
drei Reiche am Pkjpussee, Newa, und Wolchow,
ström (863), welche Rurik nach den, Tode seiner Brü-
der in den Staat von Nowgorod vereinigte. Go wurde
Rurik der Stifter des Reiche-, das nach Vereinigung
der Russen mit den Slavrn den Namen des russi-
schen führt, und von seinen Nachkommen über 700
Jahre beherrscht wurde. Zu derselben Zeit hatten Ru-
riks Waffengefahcten 0 ff o (b und Di r gleichfalls einen
Waragecftaat zu Kiew gegründet, den Oleg, Ru-
riks Nachfolger, mit Nowgorod durch Eroberung ver«
einigte, und darauf Kiew zum Hauptsttze feiner ansehnli-
chen Monarchie machte. Obgleich ein germanischer Stainin
dem russschen Reiche sein Dasein gegeben, so blieben
doch, weil die Zahl der einzewanderren Waräger zu
geringe war, slavische Sitten und Einrichtungen in dein,
selben herrschend, und gingen auch auf die Eroberer
über. Die Macht des russischen Reiches wurde bald sei-
nen südlichen Nachbarn, besonders den Griechen, furch,
teclich, deren Hauptstadt Constantinopel vor seinen Hee-
ren erzitterte. Durch ihre Einfälle und durch den Han-
delsverkehr mit den Griechen wurden die Russen mit
dem Christenthum der griechischen Ki che bekannt. Schon
die Großfürstin Olga ließ sich 057 zu Constantinopel
raufen, aber erst durch Wladimir den Großen oder
den Heiligen, der sich mit einer griechischen Prinzestn
vermählte, wurde das Christenthuin unter dein Volke
allgemein eingefuhrt (1000?. Derselbe, der Besteger vie-
ler benachbarter Völker, erhob Rußland zu einem der
mächtigsten Reiche, und traf viele treffliche Anstalten
zur Entwilderung seines Volkes. Dagegen legte er ihr
selbst durch die Thestung des Reiches unter seine 12
Söhne daö stärkste Hinderniß in den Weg. Denn ob-
gleich, trotz dieser Theilung, Rußlaud r,n Ganzes bilde«