1824 -
Bonn
: Weber
- Autor: Follenius, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Divisionsschule, Militärschule, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
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idutbfn von diesen mächtigen Vasallen abhängig, und
traten gegen ste in dasselbe Lehensverhältniß, das zwi-
schen diesen und dem Kaiser statt fand. Dadurch bildete
sich der Unterschied zwischen dem hohen und niederen
Adel vollständig aus. Zu dein ersteren gehörten die
Fürsten und Semperfreien, zu dem letzteren die
Mitte! freien und Ministerialen (solche, welche
in die Dienste des hohen Adels traten). Bei dem hohen
und niederen Adel kam seit dem 12ten Zahrh. die Sitte
auf, sich nach seinen Ländereien und Schlössern zu nennen.
Der Adel bildete eigentlich allein den Wehrstand,
und war dem Kaiser zur Heeresfolge verpflichtet. Das
Neichsheec zerstei in 7 Abteilungen oder Heecesschilde,
welche unter der Reichsfahne ins Feld zogen. Die Stärke
des Heeres bestand bei den Deutschen, wie bei den an-
dern Völkern des Abendlandes in der Reiterei, und das
Fußvolk wurde nicht geachtet. Nur zu Pferde, als
Ritter, zog der Edelmann, geharnischt, mit Schild,
Schwert und Speer bewaffnet, in den Krieg. Aus die.
sem Verhaltniß entstand das Rilterwesen, welches in d.
Per. durch die Kreuzzüge zu seiner höchsten Blüthe
gelangte.
Ii. F r a n ¥ v c i ch.
Während die Beherrscher Deutschlands in dem Stre,
den nach Italiens Besitz ihren Einfluß zu Hause ein-
büßten, erweiterten die Könige von Frankreich, obschon
den deutschen weder an Macht noch an Fähigkeiten gleich,
den Umfang der königlichen Gewalt. Dieß gelang ihnen
durch die lange Regierunqszeit mehrerer Könige, durch
ihre Enthaltung von auswärtigen Kriegen, und durch
planmäßige Schwächung der großen Vasallen. Dazu
trug besonders unter Lud ewig Vi. und Vil, (1108 —
1 j80) der kluge Abt Suger vieles bei, indem er durch
Fceigebung der Leibeignen und durch sichernde Privilegien
der Städte, den Grund zum dritten Stande, der
Hauptstütze der Könige gegen die Großen, legte. Doch
erlitt Frankreich unter Ludwig Vii. einen empfindlichen
Verlust, als sich derselbe von seiner Gemahlin El e0 n 0r e
von Guienue trennte, und ihr die zugebrachten Be-
sitzungen Guten ne und Poitou wieder zurückgab.
Eleonore verheirathete sich darauf mit Heinrich