1824 -
Bonn
: Weber
- Autor: Follenius, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Divisionsschule, Militärschule, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
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und schätzen gleich reiche, Familie Medici zur Er«
Werbung der Herrschaft. Nachdem Johann von Me-
dici 1400 dazu den ersten Schritt gethan und durch
Edelmuth und Freigebigkeit Aller Herzen gewonnen
hatte, erlangten sein Sohn Cosmo und sein Enkel
Lorenzo, als weise Lenker des Staates und eifrige
Beförderer der Wissenschaften und Künste, gleich großen
Ruhm. Darauf bewirkte das unwürdige Benehmen des
Pietro von Medici, bei dem Einfallt der Franzo«
sen unter Karl Viii., seinen Sturz und die Vertrei.
bung der Medicäer (1494); aber nach einer 19jährigen
Anarchie kehrten ste durch den Papst Leo X. wieder zum
Besitze der Herrschaft zurück.
Wahrend dieser Ereignisse nahm Florenz an Reich«
thum und Bevölkerung immer zu, besonders nachdem
es stch,1407 die Stadt Pfta unterworfen hatte. Be-
rühmter als durch seine Macht wurde Florenz als Werk-
stätte der Bildung, unter den Medicäern, unter Cos m o
dem Großen, Lorenzo und Leo X., die als Wieder-
hersteller der Wissenschaften und des guten Geschmackes
die Wohlthater aller Völker waren; und durch einen
Dante, Petrarca und Boccacio, die, indem ste
ihrer Muttersprache die höchste Vollendung gaben,, die
Begründer der neueren Porste und Prosa geworden stnd.
3. Unteritalien und Sicilien.
Karl (von Anjou) I. besaß Neapel und Sicilien, als
ein Lehen der päpstlichen Stuhles, wofür er deinselben jähr-
lich 8000 Unzen Goldes und alle drei Jahre einen weißen
Zelter entrichten mußte. Seine harten Bedrückungen
bewirkten, daß die Sicilianer stch empörten, alle Fran-
zosen auf der Insel ermordeten (sicilianische Vespee
1282), und stch Peter Iii. von Aragon, als dem
Gemahle der Constanze von Hohenstaufen, einer
Enkelin Kaiser Friederichs Ii., unterwarfen. Dieser Ver-
lust schwächte die Macht des Hauses Anjou, und die Er-
werbung des ungarischen Thrones (1301), den Karl
Ro bert, ein Urenkel Karl- I. bestieg, gab dafür keinen
genügenden Ersah. Aufs Neue machte stch dasselbe unter
Robert dem Gütigen und Lgdisla'us dem übrigen
Italien furchtbar, aber unter der Regierung der Köni-
gin Johanna Ii. ging seine Herrschaft rölljg unter, in
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