1824 -
Bonn
: Weber
- Autor: Follenius, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Divisionsschule, Militärschule, Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
^ 143 —
Orch an (1326 — 1359), der P ru sa in Bithvnien zut
Hauptstadt des neuen Reiches machte, nicht sowohl durch
seine Eroberungen, welche die griechische Herrschaft in
Kleinasien vernichteten, als auch durch seine Gesetzte,
bung und Ausbildung des Heeres. Er, nachdem er meh-
rere türkischen Emire sich unterworfen hatte, nannte sich
zuerst Sultan und Padischah. Sein Nachfolger M u»
radl. (— 1389) dehnte die osmannischen Eroberungen
bis nach Europa aus, und machte Adrianopel zu seinem
Wohnsitze. Wichtiger noch ist Murad als Stifter der
Janitscharen (Jen—itscheri d. h. neue Solda-
ten), jener trefflichen Fußkampfer, die, ursprünglich aus
gefangenen 'Christen gebildet, frei von alle» Banden
der Geiellschaft, ehrlos, in klösterlicher Zucht, nur den
Waffen lebten, und den Türken am meisten den Sieg
über die Christen oerschafften, obgleich auch ihre besoldete
und auf ähnliche Weise organisirte Neuterei, die Spa hi,
ausgezeichnet war. Murads Sohn L a j a fi d (— 1402)
verdiente durch seine Thaten und seinen Geist den Bei-
namen Ilderim (der Blitz). Ec unterwarf sich Ser-
rien, Bulgarien, Thrazien, Macédonien, die Moldau
und Walachei; und rüstete sich, nachdem er der Chri,
stenheit unter dem Kaiser Sigismund bei Nicopo-
lis eine furchtbare Niederlage bcigebracht hatte, zur
Einnahme Constantinvpels, als ihm der Mongole T t m u c
durch die Schlacht bei Angora 1402 alle Früchte der
früheren Siege entriß. Darauf sank "die türkische Macht
mehr noch durch Zwistigkeiten seiner Söhne, als durch
den Sieg der Mongolen, bis sie Muhamed I. (1413
— 1421) wirderherstellte, und Murad Ii. ihr durch
seine Siege bei Varna 1444 und Cassooo 1448 noch
größere Festigkeit gab. Murads Werk vollendete sein
noch größerer Sohn Muhamed Ii (1451 — 1481),
ein kühner Heldengeist aber wilder, unersättlicher Erobe-
rer. Er vernichtete die Kaiserlhümer zu Constan-
tinopel und Trapezunt, unterwarf sich Servten,
Albanien, Epirus, Bosnien und die Krim, nebst
allen kleinen lürkiichen und griechischen Staaten in Asien
und Europa, und beschloß mit der Einnahme Ot ran-
tos sein thatenvolles ^eben. Nur der Helden/inn. wo-
mit Hunvad und Georg Castriota ihm wider-
standen, und bif aufblühende Macht ^erstens, unter
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