1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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verbreitet hat. Die Wilden hatten aber an ihren Tabaksröhren
zwei Spitzen, die sie nicht in den Mund nahmen, sondern in
die beiden Nasenlöcher steckten. Sie nannten das Kraut „Ta-
bakes"; daher ist der Name Tabak entstanden. Die Habsucht
der Spanier übrigens war gar nicht zu stillen. Immer fragten
sie nach Gold, und neugierig hielten sie den Wilden Gold-
bleche vor. Und als diese nun Hayti schrieen und dabei
nach Osten zeigten, folgten die Spanier diesem Winke und
entdeckten am 3. December die Insel Hayti, welche aber von
ihnen, weil sie einige Aehnlichkeit mit Spanien zu haben schien,
den Namen His Pani ola, d. i. klein Spanien, erhielt. Jetzt
heißt sie St. Domingo. Anfangs flohen die nackten Einwohner
schüchtern davon, allmälig aber wurden sie zutraulicher und
brachten mit großer Ehrfurcht Fische, Papageien, Früchte und
Wurzeln herbei. Sie waren schon in Stämme getheilt, die
unter besonderen Fürsten standen, welche sie Kaziken nannten.
Einer derselben ließ sich auf einem Tragsessel von vier In-
dianern herbeitragen, war aber übrigens nackt wie die anderen.
Mit mächtigem Erstaunen betrachtete er das Innere eines der
fremden Schiffe. Auch hier gaben die gutmüthigen Indianer
Goldbleche in Menge für glänzende Kleinigkeiten hin.
Jetzt wünschte Columbus nach Europa zurückzukehren, um
seinem Könige die Nachricht von seiner glücklichen Entdeckung
zu überbringen. Auch hielt er sich für weitere Entdeckungs-
fahrten zu schwach, indem eins seiner Schiffe bei Hayti ge-
strandet war, und das zweite sich von ihm getrennt hatte.
Vor seiner Abreise ließ er von den Trümmern des gestrandeten
Schiffes eine kleine Festung (Fort) bauen, die er Navidad
nannte. Die gutmüthigen Indianer halfen selbst Balken und
Bretter zu ihrer eigenen Zwingburg herbeitragen. In dieser
ließ er acht und dreißig Spanier zurück. Auch hatte er noch
zuvor, um den Indianern einen recht hohen Begriff von seiner
Macht beizubringen, seine Spanier eine glänzende Waffen-
übung anstellen lassen, welcher die Wilden voll Verwunderung