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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 65

1861 - Münster : Coppenrath
1 — 65 - war, in unaufhörliche Kriege bald mit den Franzosen, bald mit den Türken verwickelt wurde. Denn nun schreckte sie nicht seine Anwesenheit; ungehindert konnten sie in ihre Staaten die Reformation allgemein einführen und sich zur Vertheidigung derselben immer enger mit einander verbinden. Die Türken- kriege insbesondere thaten der Reformation außerordentlichen Vorschub. Mehr als einmal, wo das deutsche Reich in der höchsten Gefahr schwebte, eine Beute der Türken zu werden, verweigerten die protestantischen Fürsten alle Unterstützung an Geld und Mannschaft, wenn ihnen der Kaiser nicht zuvor völlige Religionsfreiheit zusichere; und im Drange der Noth mußte dieser ihnen eine Begünstigung nach der anderen ein- räumen. Dadurch wuchs ihnen der Muth, und immer kühner und trotziger trat ihr Bund gegen den Kaiser auf. Als aber Plötzlich die Nachricht nach Deutschland kam, der Kaiser habe mit den Franzosen Frieden, mit den Türken Waffenstillstand geschlossen, entstand eine dumpfe Gährung unter den Protestanten. Nun, hieß es, werde der Kaiser, im Verein mit dem Papste und dem Könige von Frankreich, näch- stens über sie selbst herfallen. Allein es war bloßes Miß- trauen, welches eine solche Absicht dem plötzlichen Friedens- schlüsse unterlegte. Denn des Kaisers einziger Wunsch und einziges Streben ging nur dahin, den ganzen Neligionsstreit auf gütlichem Wege beizulegen. Es wurde deshalb ein Reichs- tag nach dem anderen, ein Religionögespräch nach dem ande- ren gehalten; allein statt zu dem beabsichtigten Zwecke zu füh- ren, machten sie die Spannung nur noch größer. Die meiste Hoffnung hegte der Kaiser zu einer allgemeinen Kirchenver- sammlung, auf welche Luther sowohl als seine Anhänger sich immer berufen hatten, und er bat deshalb den Papst, eine solche zu veranstalten. Lange zögerte der Papst, und als er sie endlich im Jahre 1545 zu Trient in Tirol eröffnete, weigerten sich die Protestanten, an derselben Theil zu nehmen und ihre Beschlüsse anzuerkennen. Schon längst waren sie Weltcr's Weltgesch. Ui. 16. Aufl. 5
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