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1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Fürsten Gegenvorstellungen; Aufschub auf ein Jahr war Alles,
was sie vom Kaiser erhalten konnten. Aber innerhalb dieser
Frist hatte sich die Lage der Dinge sehr geändert.
Wallenstcin's Abdankung (1630). — Im Jahre 1630 be-
rief der Kaiser einen Kurfürsten tag nach Negensburg,
hauptsächlich um die Wahl seines Sohnes zum römischen Kö-
nige zu bewirken. Aber die Wahlangelegenheit trat bald in
den Hintergrund, da ein gewaltiger Sturm gegen den mäch-
tigen Emporkömmliug Wattenstein und sein Heer von allen
Seiten losbrach. Diese mächtige Stütze des Kaisers sollte ge-
stürzt werden. Alle Stände erhoben laute Klagen über den
wegen seiner raschen Erhebung und seiner unumschränkten Ge-
walt allgemein verhaßten Wallenstein und über die Zucht-
losigkeit seines Heeres. Alle verlangten mit Ungestüm die Ent-
lassung Wallenstcin's und seiner verwegenen Naubscharen, be-
sonders Maximilian von Bayern, der sich zurückgesetzt fand,
seit Wallenstein anführte. Frankreich war wieder bei dieser
ganzen Angelegenheit der Deutschen besonders thätig gewesen.
Die Schwächung der kaiserlichen Macht stellte ja eine Be-
reicherung Frankreichs mit deutschen Provinzen in lachende Aus-
sicht, die deutschen Fürsten selbst sollten ihm hierzu hülfreiche
Hand bieten, durch glänzende Versprechungen waren sie für
Frankreichs arglistige Plane gewonnen worden. Mit schwerem
Herzen mußte sich endlich der betroffene Kaiser dem allgemeinen
Wunsche der Fürsten fügen und einen Mann entlassen, dem
er Alles verdankte.
Wallenstein stand damals mit seinem Heere in Schwaben,
um die Fürsten zu Negensburg zu beobachten und nöthigellfalls
dem Kaiser zu Hülfe zu eilen. Da kamen die Gesandten und
brachten ihm sein Urtheil. Wider Erwarten blieb er ganz
ruhig und versprach, Gehorsam zu leisten. Er wußte schon
von Allem und hatte es, wie er vorgab, in den Sternen ge-
lesen. Wegen seiner Entlassung schien er den Kaiser mehr zu
bedauern, als zu hassen. Er schrieb selbst an ihn, dankte ihm