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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 179

1861 - Münster : Coppenrath
179 gen erregten Vorstellungen und Klagen von allen Seiten. Unter einem so schwachen Regenten war es dem Parlamente leicht, die königliche Macht immer mehr zu schmälern und seine eigene zu erweitern. Er starb im Jahre 1625, und ihm folgte sein Sohn Karl I. (1625 — 1649). — Mit der Krone des Vaters ging auch der Haß des Volkes auf ihn über. Gleich beim Antritte seiner Regierung sah er sich in einen gefährlichen Streit verwickelt mit dem Parlamente, das ihm die geforderten Steu- ern verweigerte. Seitdem war seine ganze Negierung fast ein ununterbrochener Kampf gegen dasselbe. Sein nunmehriges Streben nach völliger Freiheit und Unabhängigkeit der könig- lichen Macht rief den Gegenkampf des Parlaments hervor. Anfangs trat dieses nur zur Wahrung seiner verfassungs- mäßigen Rechte gegen manche ungerechte Uebergriffe der könig- lichen Gewalt in die Schranken; im Fortgange des Streites aber griff es bald selbst ein Recht der Krone nach dem andern an und ruhete nicht eher, als bis über den Trümmern des Königthums eine Republik sich erhob. Auch Karl war nicht der Mann, der in den politischen und religiösen Stürmen der Zeit sich zu behaupten wußte. Zweimal nach einander, 1625 und 1626, lösete er das Parlament auf, welches ihm die nö- thige Geldunterftützung nicht bewilligen wollte. Bald zwang ihn die Roth, ein drittes Parlament zu be- rufen, damit ihm dieses die nöthigen Geldmittel zum Kriege gegen Frankreich und Spanien bewillige. Dennoch konnte weder die Bewilligung der sogenannten „Bitte um Recht", welche gegen willkürliche Besteuerung und Verhaftung gerichtet war, noch die plötzliche Ermordung des Minister-Günstlings Bucking- ham, der für den Haupturheber aller Leiden des Volkes galt, den Streit mit dem Parlamente schlichten. Da hob Karl auch dieses,auf (1628) und herrschte fortan elf Jahre lang ohne Parlament, also unumschränkt. Die Leitung der Staatssachen übertrug er dem Grafen Strafford, die der Kirchensachen dem Erzbischof von Canterbury, Land. Doch blieb England 12*
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