1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Karl, die Franzosen, welche sich wieder hervorgewagt hatten,
über den Rhein zurückgetrieben und ihnen bei Krefeld am
23. Juni eine abermalige Niederlage beigebracht.
Wer Feldzug von 1759. — Für diesen trafen die
Verbündeten noch nachdrücklichere Anstalten zur gänzlichen
Unterdrückung Friedrichs. Zwei französische Heere waren wie-
der über den Rhein gegangen, das eine unter dem Herzoge
Broglio bei Mainz, das andere unter dem Marschall Contades
bei Düsseldorf. Ferdinand von Braunschweig griff das erftere,
das sich bereits der Stadt Frankfurt bemächtigt hatte, bei Ber-
gen an, wurde aber mit^inem Verluste von zweitausend Mann
zurückgeschlagen. Beide Heere vereinigten sich nun, eroberten
Kassel, Paderborn und Münster und lagerten sich dann bei
Minden. In Paris war ein außerordentlicher Jubel über so
glückliches Gelingen. Aber bald verstummte dieser Jubel. Der
Herzog Ferdinand griff die Franzosen am 1. August bei Min-
den von neuem an und schlug sie mit einem Verluste von
achttausend Mann und dreißig Kanonen in die Flucht. Un-
gleich glänzender hätte dieser Sieg werden können, wenn nicht
Sackville, der Anführer der englischen Reiterei, aus Neid über
des Herzogs Ruhm, seine Pflicht vernachlässigt hätte.
Nicht so glücklich aber war Friedrich, der in diesem Feld-
zuge beinahe alle Früchte seiner früheren Siege verlor. Um
die Vereinigung der Russen und Oesterreicher zu verhindern,
schickte er gegen die ersteren den General Wedel, mit dem Be-
fehle, diese anzugreifen, wo er sie finde. Wedel griff am 23.
Juni bei dem Dorfe Kay, unweit Züllichau, an, wurde aber
geschlagen, und die Vereinigung der Russen unter Soltikow
mit einer Abtheilung des österreichischen Heeres unter Loudon
ging nun vor sich. Schon in seinem fünfzehnten Jahre war
Loudon in russische Dienste getreten und hatte in mehreren
Schlachten Proben seiner Tapferkeit und seines Muthes ab-
gelegt. Bald aber ward ihm dieser Dienst verleidet, und er
suchte bei dem Könige von Preußen, Friedrich dem Großen,