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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 269

1861 - Münster : Coppenrath
269 eine Hauptmannsstelle nach, hatte aber nicht das Glück, ihm zu gefallen. Nun trug er seine Dienste der Kaiserin Maria Theresia an und erhielt von ihr die nachgesuchte Hauptmanns- stelle. Wie einst der von seinem Könige verkannte Prinz Eu- gen, so rechtfertigte auch er das in ihn gesetzte Zutrauen des Wiener Hofes. Er schwang sich durch seine ausgezeichneten Verdienste nach und nach zur Marschallswürde empor und gab dem Könige oft genug Veranlassung zur bitteren Neue, ihm eine Hauptmannsstelle in seinem Heere verweigert zu haben. Friedrich brach jetzt selbst gegen die vereinigten Feinde auf und griff sie am 12. August Mittags 12 Uhr bei Ku- nersdorf, eine Meile jenseits Frankfurt a. O., an. Zuerst warf er sich auf den linken Flügel der Russen. Diese standen auf wohlverschanzten Anhöhen, und ihr zahlreiches Geschütz sprühte Tod und Verderben in die hinanstürmenden Preußen. Ganze Rotten derselben wurden auf einmal niedergeschmettert. Dennoch trug die preußische Tapferkeit den Sieg davon. Um sechs Uhr Abends war der ganze linke Flügel geworfen, und alles Geschütz, über siebenzig Stück, erobert. Schon fertigte der König, gleich nach diesem ersten glücklichen Erfolge, einen Boten mit der Siegesnachricht nach Berlin ab. Allein uner- schüttert stand noch der rechte russische Flügel, und die Oester- reicher waren noch gar nicht zum Kampfe gekommen. Um den Sieg zu vollenden, ging deshalb der König, ungeachtet der Ge- genvorstellungen seiner Feldherren, mit seinen durch Hitze und Anstrengung erschöpften Soldaten auf diese los. Da aber ging der Sieg in völlige Niederlage über. Ganze Regimenter erla- gen dem furchtbaren feindlichen Kartätschenfeuer; zugleich brach die zahlreiche österreichische Reiterei auf allen Punkten los, und grauenvoll ward die Niederlage und Flucht der Preußen. Mit- ten in diesem Getümmel hielt der König in dumpfer Verzweif- lung; und obgleich schon zwei Pferde unter ihm gefallen wa- ren, ja eine Kugel nur durch das goldene Etui in seiner Westen- tasche aufgehalten wurde, so wollte er dennoch nicht weichen.
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