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1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Rache an den Griechen, welche an dem Aufstande Theil ge-
nommen hatten.
Katharina rüstete sich zu einem neuen Kriege gegen die
Türken. Sie hatte nichts geringeres im Sinne, als dieses
Volk in seine asiatischen Steppen zurückzujagen und auf den
Trümmern seines Reiches ein neues griechisches unter einem
Prinzen ihres Hauses, der deshalb auch schon den Namen
Constantin führte, zu errichten. Auch den Kaiser Joseph wußte
sie bei einer persönlichen Zusammenkunft mit ihm zu Cherson
zur Theilnahme am Kriege zu bewegen. Dieser zweite Krieg
fing 1787 an und dauerte bis 1791. Den Oberbefehl über
das russische Heer führte jetzt der Fürst Potemkin.
Die Türken waren in diesem neuen Kriege, in welchem
sie sich größtentheils auf die Vertheidigung ihrer Festungen be-
beschrankten, nicht glücklicher. Am 17. Dezember 1788 er-
stürmte Potemkin die Festung Oczakow und richtete ein fürch-
terliches Blutbad an. Noch blutiger war die Erstürmung der
Festung Ismail durch den General Suwarow am 22. De-
zember 1790. Die Besatzung leistete verzweiflungsvolle Ge-
genwehr und schlug die anstürmenden Russen zweimal mit
großem Verluste zurück. Endlich jedoch erstiegen diese die
Wälle und brachen wild und gewaltig in die Festung ein.
Fast fünf und zwanzigtauscnd Türken wurden ein Opfer der
Wuth der Sieger. Acht Tage waren nöthig, um die Gefal-
lenen zu begraben. Auch die österreichischen Feldherren Lon-
don und Koburg erfochten herrliche Siege; und vielleicht
wären die Türken ganz aus Europa vertrieben worden, hätte
nicht die plötzliche Krankheit und der bald darauf erfolgte Tod
Kaisers Joseph Ii., wie auch die Eifersucht Englands und
Preußens, von welchen die Schweden zur Ergreifung der
Waffen gegen Rußland unaufhörlich aufgereizt wurden, die
Fortschritte der verbündeten Waffen gehemmt. Katharina, die
an Oesterreich einen mächtigen Bundesgenossen verloren hatte,
neigte sich jetzt zum Frieden, der zu Jassy 1792 zu Stande-