1861 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Angriffe ihrer mächtigen Nachbaren, der Franzosen in Canada
und der Spanier in Florida, beschützt worden. Noch jüngst,
während des siebenjährigen Krieges, hatte cs sie gegen Frank-
reichs Plan, einer Unterjochung derselben durch eine Reihe in
ihrem Rücken angelegter Festungen näher zu kommen, mit der
größten Anstrengung vertheidigt. Durch außerordentlichen
Kostenaufwand waren die Kolonien vom Mutterlande aus zu
einer so herrlichen Blüthe gebracht worden, daß die Zahl der
Bürger innerhalb hundertfünfzig Jahre schon zu drei Millio-
nen angewachsen war. Es schien daher auch billig, daß sie
zur Abtragung der dadurch vergrößerten englischen Staats-
schuld steuerten. Allein die Kolonisten weigerten sich da-
gegen und erklärten: „das Mutterland habe durch den aus-
schließenden Handel mit ihnen genug gewonnen; ohne Berechnung
seines eigenen Bortheiles würde es sich wohl nicht in einen
Krieg für sie eingelassen haben. Jedoch seien sie bereit, zu
der englischen Staatsschuld beizusteuern, aber nur nach selbst-
eigener Schätzung; denn durch die Auswanderung seien sie
nicht englische Unterthanen geworden, sondern freie Männer
mit allen Rechten der englischen Bürger geblieben. Wie diese
aber keine Abgaben zahlten, die nicht ihre Abgeordneten im
Parlament bewilligten, so würden auch sie jede Abgabe ver-
weigern, zu welcher sie nicht durch ihre eigenen Vertreter im
Parlament ihre Einwilligung gegeben hätten." Desungeachtet
führte das englische Parlament, welches sich das Besteuerungs-
recht seiner Kolonien nicht wollte nehmen lassen, im Jahre
1765 die Stempelakte ein, nach welcher sie zu allen kauf-
männischen und gerichtlichen Verhandlungen Stcmpelpapier ge-
brauchen sollten. Hierüber kam der Unwille zum offenen Aus-
bruche. An dem Tage, an welchem das Stempelpapier
eingeführt werden sollte, wurden in mehreren Städten die
Todtenglocken gezogen, in einer sogar ein förmlicher Leichenzug
veranstaltet, als würde nun das Glück zu Grabe getragen.
An anderen Orten kam es sogar zu groben Gewaltthätigkeiten.
Die Stempelverkäufer wurden mißhandelt, ihre Häuser ge-